Die Wassertropfen Analogie ist ein schönes Beispiel dafür, wie Tesla verschiedenste Industrien mit Ihren Fahrzeugen, Strategien und Technologien beeinflusst oder sogar revolutioniert:

Ein Beispiel für den inneren Ring:

Jeder Hersteller redet inzwischen über Elektrofahrzeuge.

Als das Modell S lanciert wurde, ist eine ganze Industrie aufgerüttelt worden. Inzwischen redet ja wenigstens jeder etablierte Hersteller von Elektrofahrzeugen. Was tatsächlich verfügbar ist, unterscheidet sich zwar noch von den Ankündigungen, aber der Anfang ist gemacht.

Ein weiterer Ring:

Händler müssen Ihr Rabatt Modell überdenken

Ebenso müssen sich alle etablierten “Händler-Modelle” und das etablierte Konzept der “Vertragswerkstätten” mit Teslas Direkt-Verkaufsmethodik und dem “Vor-Ort-Service” vergleichen lassen. Teslas Null-Rabatt-Politik macht den Fahrzeugkauf etwas einfacher. Man muss bei Tesla nicht mit verschiedenen Händlern über das identische Produkt verhandeln und hat auch nach Abschluss des Kaufvertrages nicht das ungute Gefühl, ob man wirklich den Besten Preis verhandelt hat, wie bei den etablierten Herstellern. Wer bei BMW, Mercedes, Audi, VW, etc den Listenpreis eines Fahrzeuges bezahlt, macht sicher keinen guten Deal. Bei Tesla gibt es nur eine Preisliste, die gilt und keine Rabatte. Das macht das Verhandeln einfach. Es gibt keine Verhandlung.

Noch ein Ring:

Wieviel Werkstatt brauchen wir noch?

Teslas Service kommt zum Fahrzeug, repariert was da noch repariert werden muss (praktisch nichts, von Ölwechsel über Getriebe bis Abgaswartung entfällt praktisch jeder Wartungsaufwand) und damit ist es auch nur konsequent, das Tesla den verbliebenen, kleinen Wartungsteil selber übernimmt. Die Predictive-Maintenance” über die eine ganze Industrie noch spricht, ist bei Tesla die Grundlage der Wartung.  Ein weiterer Ring, der vom Tesla-Konzept erheblich beeinflusst wird.

Eine ganzer Industiezweig, den es ohne die Automobilität gar nicht gäbe, sagen wir noch ein Ring:

Haftpflicht- und Vollkasko-Versicherungen

Welche Auswirkungen Tesla auf die Versicherungsbranche hat, erahnt man erst, wenn man über folgende Punkte nachdenkt:

Das Fahrzeug ist vernetzt und kommuniziert drahtlos ununterbrochen mit Tesla und seinem Besitzer. Es gibt deshalb noch keinen gestohlenen Tesla – mindestens mal keinen, der bei der Zürich Versicherung versichert ist. Das hat mir mein Tesla-Ansprechpartner (ja, sowas hat die Zürich) für die Tesla Flotte bestätigt.

Dank der Fahr-Assistenzsysteme verursacht die bei Zürich versicherte Teslaflotte im Schnitt erheblich weniger Schäden und damit Kosten für die Versicherung als vergleichbare Fahzeuge.

Ebenso Parkschäden, die erheblich unter dem Schnitt liegen.

Jetzt ziehen wir noch den durchschnittlichen Teslafahrer in Betracht und kommen zum Schluss, das ein Tesla zu versichern eine sehr lukrative Angelegenheit für die Versicherung ist, obwohl das Fahrzeug im Verhältnis zu seinem Wert sehr, sehr niedrige Versicherungsprämien geniesst. Noch kurz das Cross- und Up-Selling-Potential des durchschnittlichen Teslafahrers bewerten und schon erklärt sich, warum die Zürich-Versicherung sich zum Ziel gemacht hat, Vor-Reiter in dieser Sparte zu werden.

Ziemlich zukunftsorientiert. Mindestens mal bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir keine Versicherung mehr für ein solches Fahrzeug benötigen, da alle vom Menschen generierten Risiken einfach nicht mehr relevant sind. Von Diebstahl über Parkschäden bis Fahrfehler. Wird alles in absehbarer Zeit nicht mehr passieren. Tschüss, Fahrzeug-Versicherungsbranche. (Einen ähnlichen Trend könnten man übrigens auch in den Krankenkassen zeichnen, siehe hier, Peter Diamandis hat das schön beschrieben)

Es wird soweit gehen, das autonomes fahren Versicherungskostenfrei sein wird. Wer will, kann dann mit der Zusatzoption “Selberfahren”, die einen absurden Betrag kosten wird, mal zum Spass oder um seinen Kindern zu zeigen wie das früher so ging, vielleicht noch ne Runde selber fahren. Mindestens mal in den ersten Jahren, bis Autos einfach kein unnötiges Lenkrad mehr haben werden. Irgendwann werden wir ein Bonus System für Assistenzsysteme haben und einen Malus berappen, wenn noch ein Lenkrad im Auto verbaut ist.

Für die Übergangsphase bis zum vollautonomen Fahrzeug können wir ja die ganzen Sensoren und Tracking-Daten verwenden um das Fahrprofil kontinuierlich mit einer Risiko/Agressions-Kurve zu vergleichen und die Gebühr entsprechend dynamisch anpassen. Was heute über die Offengelegte API des Teslas auszulesen ist, gibt einen gewaltigen Vorgeschmack auf das, was da noch kommen wird:

Jede Kurve wird mit quietschenden Reifen genommen? An jeder Ampel schwarze Streifen bei grün? Zack – für diese Fahrt wird ihre Grundgebühr um Faktor X erhöht.  So einfach kann Versicherungsbusiness in der Zukunft sein.

Ein interessanter Ring:

Bussen und Strafen beim Misachten der Verkehrsregeln

Wenn die Fahrzeuge wirklich autonom sind und den Passagier am Zielort absetzen um sich danach irgendwo einen Parkplatz suchen, entfallen alle Themen wie Parkgebühren (Parkuhren), Falschparken und Parkbussen für das Überziehen der Parkzeit. Da können sich die Kommunen schon direkt mal eine Budgetposition im Haushalt streichen.

Mein Tipp: Firmen die Blitzer herstellen sollten auf Maut-Systeme umsteigen. Das wird noch für die paar Jahre des “Mischbetriebes” zwischen vernetzten/autonomen und manuell gesteuerten Fahrzeugen funktionieren.

Geschwindigkeitsbussen? Ein autonomes Fahrzeug wird wohl kaum zu schnell fahren. Warum auch, die Zeit kann ich ja jetzt vollständig für mich nutzen.

Wieder ein Budgetposten, den die Kommunen streichen können. Ein Glück hat die Polizei dann Zeit für wirklich wichtige Aufgaben in dieser Gesellschaft.

Das alles ist gar nicht mehr so weit von heute entfernt. Wer hätte gedacht, das der Tesla-Tropfen dann sogar bis in die Aufgaben der Polizei Wellen schlagen wird.