Der Microlino: Mehr Lächeln kann man mit Geld nicht kaufen

Was? So viel Geld für ein so kleines “Auto”? Oder kauft man mit dem Geld mehr Lebensqualität als Mobilität? Ist der Microlino wirklich noch “teuer”, wenn man einfach überall angelacht wird, oder ist das schon “unbezahlbar”?

Vielleicht ist er am Schluss einfach sein Geld wert, weil man selbst gute Laune bekommt, wenn man ihn fährt und von allen Passanten dabei angestrahlt wird. Mehr Aufmerksamkeit bekommt man auch in einem sauteuren Sportwagen oder seltenen Oldtimer auch nicht. Aber wie fährt sich die rollende Lebensfreude auf 4 Rädern, die zwischen zwei sympathischen Kulleraugen-Scheinwerfern mit dem lächelnden LED-Tagfahrlicht dahersummt?

Ein Erfahrungsbericht nach 250 elektrischen Kilometern oder knapp einer Woche Microlino-fahren. Vom Familienausflug zu Oma’s Ostereiern, durch schneematschige Sturmböen über die Dörfer und einen Ausflug zum Lago Mio nach Weesen am Walensee über Pässe und Landstrasse, an einem warmen Frühlingsabend.

Paradebeispiel für urbanen Charme

Es gibt Autos, und dann gibt es Fahrzeuge wie den Microlino. (It’s not a Car, It’s an L7e-Leichtfahrzeug)

Schon bei der ersten Begegnung mit dieser Knutschkugel auf Rädern wird klar: Hier steht nicht einfach nur ein Auto, sondern ein Botschafter der Freude. Mit seinem einzigartigen Design (Designed in Switzerland, genau genommen Küsnacht am Zürisee, gebaut in Italien), das nostalgische Elemente mit modernster Technologie verbindet, zieht der Microlino die Blicke auf sich und entlockt Passanten ein Lächeln.

Als ich das erste Mal den Microlino sah, war ich von seinem charmanten Äußeren sofort begeistert. Seine abgerundeten Formen und die knalligen Farben – von Babyblau, Mintgrün über Pink bis hin zu strahlendem Weiß oder Schwarz gibt es auf der Website eine breite Palette froher Farben auszuwählen– Sie verleihen dem Microlino einen niedlichen und zugleich frischen Look, der mich sofort ansprach. Doch der wahre Zauber des Microlino offenbarte sich erst, als ich mich auf meine Fahrten über Landstrasse, Pässe und auch die die Stadt wagte:

Kaum hatte ich die ersten Meter zurückgelegt, wurde mir klar, das dieser kleine Flitzer nicht nur auf mich einen positiven Eindruck, sondern auch auf seine Umgebung hat. An jeder Straßenecke, an jedem Ampelstopp, erntete ich neugierige Blicke und freundliche Gesten. Passanten winkten mir zu, lächelten und winkten. Sobald man den Microlino abstellt und durch die nach vorne öffnende Tür aussteigt, fragten Passanten jeweils sofort nach dem Modell und Details dieses außergewöhnlichen Fahrzeugs.

Kaum rollt der sympathische Winzling auf die Straße, wandeln sich neugierige Blicke in strahlende Lächeln. In einer Welt, in der der Straßenverkehr oft von Hektik und Anonymität geprägt ist, bringt der Microlino eine erfrischende Brise der Freude und Leichtigkeit. Sein niedliches Design und die freundliche Ausstrahlung ziehen positive Aufmerksamkeit auf sich und machen jede Fahrt zu einer Quelle der Lebensfreude. Stellt man sich einen Straßenverkehr vor, der von solch positiven Emotionen geprägt ist, erscheint ein harmonischeres Miteinander plötzlich greifbar. Diese Erfahrung hat im Social Media, genauer gesagt im LinkedIn, einen interessanten Kommentar generiert:

Die Reaktionen während meiner Fahrten – sei es beim Ausflug hoch nach Amden oder runter an den Walensee, zum am Lago Mio – waren überwältigend. Die Leute winkten, lächelten und kamen ins Gespräch. Selbst in engen Parklücken fand der Microlino stets ein Plätzchen, was nicht nur praktisch, sondern auch ein sympathischer Eisbrecher war, wobei man sich unter dem Begriff “Eisbrecher” meistens eher was gröberes vorstellt.

Ein kleiner Riese auf der Straße

Trotz seiner kompakten Maße offenbart der Microlino einen erstaunlich großen Kofferraum, der alltägliche Einkäufe problemlos schluckt. Die helle, breit ausleuchtende LED-Beleuchtung, insbesondere das Fernlicht, entpuppt sich auch auf Landstraßen als zuverlässiger Wegweiser durch die Nacht. Sogar der Blinker stellt automatisch zurück. Das hätte ich so vom Fahrzeug nicht erwartet. Der Wendekreis ist ein wahrer Traum – eine 180-Grad-Wende auf der Straße gelingt mühelos. Die beiden Displays im Auto sind gut ablesbar – auf dem Cockpit-Instrument ist neben dem Tacho die Akku-Anzeige und auf dem kleineren Display sind die Komfort-Einstellungen wie Lüftung, Heizung und Heckklappenentriegelung. Nett gemacht.

Die Spiegel sind zwar nicht elektrisch verstellbar – warum auch, wenn man ohne sich in die Richtung zu lehnen an beide Spiegel problemlos dran kommt. Die Spiegelposition ist nicht ganz optimal einstellbar, der Winkel ist mindestens für mich nicht ausreichend einstellbar und dazu verstellen sich die Spiegel während der Fahrt immer mal wieder nach Bodenwellen, die deutlich zu spüren sind.

Wenn die Schiebe-Fenster mit etwas zu filigraner Verriegelung noch etwas weiter aufgehen würden, könnte man lässig den Arm raushängen lassen, aber für ausreichend Luftzufuhr sorgen sie allemal. Die Heckscheibe ist elektrisch beheizbar.

Licht und Schatten

Doch während die Technik in vielen Bereichen, vor allem der Karosserie, begeistert, trüben Fahrgeräusche und eine oft zu schwache Rekuperation das Gesamtbild. Der Antriebsstrang ist einfach zu laut. Unangenehm laut. Von innen vor allem, von außen fällt das nicht zum Glück nicht auf. Ehrlich gesagt sind die Geräusche der Haupt- und praktisch einzige Kritikpunkt: Beim Beschleunigen gibt es eine Klangentwicklung von zahnend, reibend über heulend; von kreischen bis jaulen und bei Lastwechsel deutlich hörbare metallische Schläge. Beim Beschleunigen erinnert der Sound an Zahnarzt, im Entschleunigen, dem Rekuperieren an Zürcher Tram. Microlino 3.0 wird ein Knaller, wenn der Sound einem e-Mobil würdig ist. Natürlich könnten auch Lüfter und Wischer leiser sein aber da kommt die Bluetooth-Boom-Box noch gut gegen an. Zudem erweist sich der nicht temperierte Akku bei kalten Temperaturen als Achillesferse, was die Nutzung im Winter, insbesondere bei unserem offenen Carport einschränkt. Der Zündschlüssel, der aus dem Zündschloss heraussteht und beim ein- und aussteigen eines Tages mal abbrechen wird und das Fehlen von modernen Annehmlichkeiten wie Keyless-Entry zeigen, dass der Microlino zwar charmant, aber technisch noch ausbaufähig ist. Die Fahrgeräusche rund um den Antriebsstrang bedürfen dringend einer Überarbeitung, um den Fahrkomfort zu erhöhen. Wenn dann noch die Entriegelung des Ladesteckers “instant” reagieren würde, wäre viel gewonnen.

Das Fahrwerk dagegen macht einen vertrauenserweckenden Eindruck. Der Geradeauslauf ist wirklich gut. Auch die V-Max von 90km/h fühlt sich entspannt an. Die Spurtreue ermöglich relativ entspanntes Geradeausfahren. In langsamen, schnellen, weiten oder engen Kurven fühlt man sich soweit sicher und stabil auf der Fahrbahn, auch wenn die Querneigung von aussen spektakulärer aussieht, als man von innen die Befürchtung hat, umzukippen.

Auf meinem Ausflug über eine kurvenreiche Landstraße, durch 30er Zonen in kleinen Dörfern, 50er-Zonen und Passstraßen fährt der Microlino im “Raketen-Modus” (warum sollte man je was anderes wählen?) eigentlich immer ausreichend dynamisch und schnell genug, selbst bergauf ist er kein Verkehrshindernis, solange der Akku über 10% bleibt. Drunter wird es zäh. So richtiges Gokart Feeling kommt trotz des “Momo-Style-Lenkrades” allerdings nicht auf, dafür ist er zu “weich” abgestimmt und am Schluss doch untermotorisiert. Übrigens fuhr mein Test-Microlino Vorwärts- und Rückwärts nicht gleichschnell, wie Kyle im Video unten zeigt – da scheint schon jemand nachgebessert zu haben. Ein Glück.

Lediglich (Not-) Bremsungen erfordern etwas fahrerisches Können, damit das super-kurze Heck nicht doch noch zum Überholen ansetzt. Bei zu schnell angegangener Kurve untersteuert der Microlino mindestens mal in dem Masse unkritisch, wie ich mich getraut habe, mit dem privaten Fahrzeug von Wim’s Frau zu fahren. Ein Elchtest in sicherer Umgebung wäre aber mal spannend. Kippelig fühlte er sich nicht wirklich an eher “lebhaft”, aber ausprobieren will man es dann doch nicht.

Die Sitzbank lässt sich zwar nach vorn- und hinten verschieben, eine Neigungsverstellung fehlt jedoch, was die “Langstreckentauglichkeit” bzw die Beinauflage einschränkt, aber wer will damit schon “Langstrecke” fahren. Bei extremer Kurzstrecke – also dauerndem ein- und aussteigen, ist die nach vorne schwingende Tür zwar praktisch für das “Nasen-Parken” in der Stadt, aber doch etwas umständlich beim ein- und Aussteigen, da man sich doch etwas verwinden muss, um hinter die feststehende Lenksäule zu schwingen.

Auf meiner 240km langen Tour über mehrere Tage, zeigte sich der Microlino als treuer Begleiter durch enge Gassen und über kurvenreiche Landstraßen. Trotz kleiner Mängel im Fahrverhalten insbesondere beim Bremsen, bewies er eine vertrauenserweckende Straßenlage. Die Reichweite von realistisch 100km pro Ladung entspricht den Bedürfnissen des städtischen Pendelverkehrs. Die Ladezeit von 4,5 Stunden für eine vollständige Aufladung bietet auf der einen Seite Optimierungspotential, auf der anderen Seite sind die maximal 2.6kW Ladeleistung perfekt, um mit Einfamilienhausüblichen PV-Anlagen Eigenverbrauchsoptimiert zu laden, auch ohne PV-gesteuerte Wallbox.

Tech Specs

Für die Fakten-Fresser gibt es hier eine gute Übersicht der technischen Daten:

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/auto/microlino/

Aber für die ganz neugierigen: Akku: 5.5 kWh (93km), 10.5 kWh (177km), 15 kWh (228km WMTC), wobei der von mir gefahrene 10.5 kWh-Akku mit je nach Temperatur zwischen 2-2.6kW geladen hat und “echte” 100km Reichweite bewiesen hat. Bei ca 10% Akku-Stand wurde der Microlino deutlich zäher in der Beschleunigung und dann auch langsamer am Berg, bis es bei ~8% Akku auf dem Rickenpass mir mit dann noch ~25km/h etwas unangenehm wurde und ich talwärts gedreht habe… 13kW Leistung sind zwar in der Ebene überraschend zügig motorisiert. Für den überraschend schnellen Ampelstart reicht es gut, aber nach ~6s auf 50 km/h wird es bis 90 doch weniger “spritzig”. Die 513kg Leergewicht wollen bewegt werden. (237 kg Zuladung, mehr als bei den meisten 2-Sitzigen Flugzeugen…)

Preis: ~20.000 CHF/EUR – ja, ich weiss. Viel Geld. Aber es gibt auch e-Bikes die zwischen 7.000 und 12.000 EUR kosten und warum sollte ein 2-sitziges e-Fahrzeug mit Heizung, Musik und Sonnendach nicht 20.000 kosten…

Länge x Breite x Höhe: 2.519mm x 1.473 mm x 1.501 mm und damit darf man quer parken.

70 Jahre nach der BMW Isetta, macht der Microlino anders?

Verbesserungen gegenüber dem 70 Jahre alten Grundkonzept der BMW Isetta ist die selbst tragende Bauweise der Karosserie des Microlino 2.0. Der Microlino 1.0 bzw. der Prototyp #1 hatten noch einen separaten Rahmen. Natürlich unterscheidet sich auch der Antrieb, beim Microlino kommt ein Elektromotor zum Einsatz, war doch die Isetta noch mit einem bescheidenen 0,25-0,30l Hubraum mit 8,8-9,6kW Triebwerk ausgestattet.

Das zu öffnende Heckfenster als Zugang zum größeren Gepäckraum ist nun nicht mehr an der Tür, sondern als nach oben öffnende Klappe ausgeführt. Das Lenkrad, bzw die Lenksäule ist ebenfalls nicht mehr an der Tür, wie bei der Isetta, sondern von dieser getrennt ausgeführt. Wahrscheinlich mechanisch einfacher, aber das nun an einer festen Säule befestigte Lenkrad machen den Ein-und Ausstieg nicht wirklich bequemer, sondern eher umständlicher, vor allem wenn der Passagier schon sitzt.

Microlino hat sogar dazu einen eigenen Film publiziert, wie man am besten “in das-” und “aus dem” Fahrzeug wieder herauskommt. Vielleicht wäre der intuitiv zu bedienende Griff wie beim Prototyp doch die bessere Lösung gewesen, als die “Softclose-Touch-Screen-Tasten, aber da hat Microlino wohl aus Sorge um die Langlebigkeit der Komponenten (Display, Lüfter, Heizungen etc) in der Tür gehandelt.”

Die Zulassung L7e als Leichtfahrzeug limitiert die maximale Personenanzahl auf zwei. Während die BMW Isetta in Deutschland noch mit dem “alten” Führerschein Klasse 4 (Kraftfahrzeuge bis 250 ccm Hubraum) – ab 16 Jahren und nur mit theoretischer Prüfung – gefahren werden durfte, erfordert der Microlino als Leichtfahrzeug L7e nun den erst ab 18 erhältlichen Pkw-Führerschein B. Es gibt aber auch eine L6e-Variante des Microlinos, die neben anderen Einschränkungen auf 45km/h limitiert ist.

Wurde die Rundumsicht der Isetta als “sehr gut” beschrieben ist diese im Microlino wegen seiner recht breiten A- und B-Säule (c-Säule gibt es nicht) eher limitiert. Vermutlich hat dieser Designentscheid seine Quelle in den Crash-Vorgaben, wobei Ergonomie oder Ästhetik immer noch stimmig sind.

Microlino FAQ

Wer sich jetzt fragt, ob der Microlino quer parken darf, ob er auf die Autobahn darf oder sich Gedanken zur Sicherheit macht: Es gibt es eine ganze Reihe Fragen, die hier in der FAQ beantwortet werden:

https://microlino-car.com/de/service/faq/allgemeine-fragen

Video-Erfahrungsberichte

Im Youtube gibt es einige Erfahrungsberichte und Tests des Microlinos. Auf Grund der hohen Produktionsqualität des Videos möchte ich zwei Beiträge empfehlen:

In deutscher Sprache
In englischer Sprache, wie gewohnt ein hervorragend produziertes Video von Kyle Conner

Nach diesem Ausflug zu Youtube, zurück zum Ausflug an den See: So schön idyllisch das Lago Mio auch liegt – so bekannt ist es und entsprechend heiss sind die Parkplätze bei gutem Wetter umkämpft. Da aber der Microlino nur 2 Sitzplätze hat, die Familie aber 4 Mitglieder müsste man die Strecke tatsächlich 3x fahren, um alle zu transportieren. Der Zeitvorteil der Parkplatzsuche ist dann natürlich dahin, aber überraschenderweise bleibt der Energieverbrauchsvorteil, den ich mir von ChatGPT habe rechnen lassen:

Energieverbrauch Kleinwagen gegen Microlino

Um vier Personen mit dem Microlino über eine 10km Distanz von A nach B zu transportieren, wobei jede Fahrt einen Passagier mitnimmt (da der Fahrer als eine konstante Person betrachtet wird und der Microlino nur zwei Sitzplätze hat), benötigt es tatsächlich fünf Fahrten, um alle Personen von A nach B zu bringen.

Der Microlino (5kWh/100km) verbraucht für diese fünf Fahrten (50km) insgesamt 2,5 kWh. Daraus resultiert eine Effizienz von etwa 0,625 kWh pro Person für die 10 km lange Strecke.

Für den Vergleich mit dem Kleinwagen über dieselbe Distanz von 10 km:

Der Kleinwagen, der etwa 6 Liter Benzin pro 100 km verbraucht und bis zu 5 Personen befördern kann, benötigt insgesamt etwa 5,34 kWh Energie für diese Strecke (umgerechnet, da 1 Liter Benzin etwa 8,9 kWh Energie entspricht). Dies führt zu einer Effizienz von etwa 1,335 kWh pro Person für die 10 km lange Strecke, da er alle vier Personen in einer einzigen Fahrt transportieren kann.

Der Effizienzvorteil des Microlino gegenüber dem Kleinwagen beträgt demnach einen Faktor von x2.14. Das bedeutet, der Microlino ist immer noch mehr als doppelt so effizient im Energieverbrauch pro Person für die gegebene Strecke von 10 km, selbst wenn fünf Fahrten benötigt werden, um alle vier Personen zu transportieren. Wie lange dieser Transport dann dauert, sei natürlich dahingestellt.

FahrzeugGesamtenergieverbrauch (kWh für 10km, 4 Personen)Effizienz (kWh pro Person pro 10km)Effizienzvorteil (Faktor)
Kleinwagen5.341.3351
Microlino2.500.6252.136
Lago Mio, Walensee bei Weesen, Quelle: https://lago-mio.ch/wp-content/uploads/2014/06/SH103657.jpg

Fazit: Ein Blick zurück und nach vorn

Der Microlino mag auf den ersten Blick wie eine moderne Interpretation der legendären BMW Isetta wirken, doch er ist weit mehr als das. Er kombiniert nostalgisches Flair mit den Ansprüchen urbaner Mobilität und ökologischer Nachhaltigkeit. Die charmante Erscheinung und die emotionale Verbindung, die er mit seiner Umgebung aufbaut, sind unbezahlbar und zeigen, dass der Microlino mehr als nur ein Fahrzeug ist – er ist ein Statement für ein freundlicheres, nachhaltigeres Miteinander auf unseren Straßen.

Insgesamt steht der Microlino exemplarisch für die Idee, dass Fortbewegung nicht nur praktisch, sondern auch herzerwärmend sein kann. Trotz technischer und komfortbezogener Schwächen vermag er es, ein Lächeln auf die Gesichter zu zaubern und damit einen unvergleichlichen Wert zu schaffen, der weit über seine Funktionalität hinausgeht.

Der Microlino ist nicht nur ein Schritt zurück in die Vergangenheit, sondern auch zwei Schritte in eine freundlichere, lebensfrohere Zukunft.

Es ist diese unmittelbare Sympathie, die der Microlino weckt, die ihn so besonders macht. Er ist nicht nur ein Auto, sondern ein Botschafter der Lebensfreude. Für den Besitzer, den Fahrer aber vor allem auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Es macht einfach Spass damit zu fahren. Anders zu sein. Das komplette Gegenteil des SUV zu verkörpern. So viel Sympathie für so ein kleines Auto. Jeder lächelt in dem Auto, jeder lächelt wenn er das Auto bemerkt. Womöglich schenkt so ein Auto mehr Lebensfreude als es “teuer” erscheint. Das alleine ist doch Grund genug, über einen Kauf nachzudenken.

Transparenzhinweis: Das Fahrzeug wurde mir von Wim / Microlino über die Ostertage kostenfrei zur Verfügung gestellt. Weder wurden Honorare für diesen Artikel bezahlt noch waren Bedingungen an diese Testfahrt geknüpft.

Ioniq 6 im Alltagstest

Die vollelektrische Reiselimousine von Hyundai

Zwei Wochen lang hatte ich das Vergnügen, den Hyundai Ioniq 6 – in meinem Alltag zu integrieren. Dieses Auto ist nicht nur ein Statement auf der Straße, sondern auch ein ausgereifter Technologieträger, der zeigt, wie weit Hyundai in der Elektromobilität gekommen ist.

Design: Ein echter Hingucker

Beim ersten Anblick des Ioniq 6 könnte man meinen, Hyundai hätte ein Blind Date zwischen einem Porsche und einem Mercedes CLS arrangiert – und das Ergebnis ist bemerkenswert. Die stromlinienförmige Silhouette mit einem Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,21 macht nicht nur optisch etwas her, sondern trägt auch maßgeblich zur Effizienz bei. Die aerodynamischen Feinheiten wie die elektrischen Klappen, Diffusoren und der mögliche Ersatz der Rückspiegel durch Kameras sind nicht nur technische Spielereien, sondern erhöhen auch die Reichweite. Die Mischung polarisiert und nach 14 Tagen tendiere ich dazu, es „schön“ zu finden. Mindestens hebt sich das individuelle Design von der breiten Masse erfreulich ab und ist der bisher windschlüpfrigste in der IONIQ-Familie bei Hyundai. Wenn man dann noch beachtet, das der Windwiderstand im Quadrat zur Geschwindigkeit wächst erreicht man wirklich beeindruckende Verbrauchswerte – vor allem in der Schweiz, wo oft nur 80-100 km/h oder maximal 120 km/h gefahren wird.

Effizienz: Ein Sparfuchs auf der Autobahn

Mit einem offiziellen WLTP-Verbrauch von 15,4 kWh/100 km bei der Allrad-Version zeigt der Ioniq 6, dass Effizienz und Reichweite keine Fremdwörter für Hyundai sind. Über 400 km Reichweite im realen Alltagsbetrieb sind keine Utopie, sondern Realität. Ein Ausflug nach Frankfurt und zurück – insgesamt 800 km – ließ sich ohne Schweißperlen auf der Stirn bewältigen. Die Beschleunigung ist spritzig und die Höchstgeschwindigkeit von 192 km/h wird souverän erreicht, auch wenn das Auto signalisiert, dass da nach dem Abriegeln noch deutlich mehr gegangen wäre. Die Beschleunigung ist wirklich ordentlich (5,1s 0.100km/h) und für eine auf Komfort ausgelegte Limousine mit langem Radstand vollkommen ausreichend, auch wenn ich schon „brachialere“ e-Autos gefahren habe.

Technische Besonderheiten: Von genial bis “Warum?”

Die drei Fahrmodi Eco, Normal und Sport bieten eine nette Spielerei, auch wenn man letztendlich doch bei „Normal“ landet und feststellt, dass die Unterschiede eher subtil sind. Die verschiedenen Motorsounds, die man zuschalten kann, sind eine nette Geste in Richtung Sound-Enthusiasten, auch wenn man sich fragt, wer das wirklich braucht. Der „bis 30 km/h“ Summer ist vom Klang und Lautstärke her angenehmen, ein Glück, denn ich habe nicht herausgefunden, wie der Abschaltbar wäre. Den Knopf dazu habe ich nicht gefunden. Weder im Display noch sonst wo als „Schalter“ im Cockpit. Und von diesen Schaltern hat der IONIQ ganz im Gegenteil zur Tesla-Philosophie tatsächlich einige. Und dazu an verschiedensten Stellen verteilt. Z.B. Fensterheber in der Mittelkonsole und damit leider nicht immer sinnvoll von der Platzierung, oder Funktion: Der EV-Start/Stop-Knopf – eine Hommage an die Verbrennervergangenheit, die eher verwirrt als hilft und dazu noch passende Fehlermeldung über Gangwechsel bereithält. Wenn man das Auto verlässt ohne es abzuschalten, lässt es nicht nicht abschliessen, aber das sind Kleinigkeiten, die sich womöglich später sogar via Software anpassen lassen könnten.

Innenraum: Komfortzone der Extraklasse

Hier zeigt Hyundai, dass Elektromobilität nicht auf Kosten von Komfort gehen muss. Der Innenraum ist geräumig, die Sitze bequem und die Beleuchtung sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Die Kommunikation des Fahrzeugs mit seinem Fahrer ist allerdings manchmal etwas zu enthusiastisch, besonders wenn es um Warnungen und Hinweise geht.

Multimedia und Konnektivität im Hyundai Ioniq 6: High-Tech für die Straße

Im Herzen des Hyundai Ioniq 6 schlägt eine moderne Multimedia- und Konnektivitätszentrale, die Fahrer und Passagiere gleichermaßen begeistert. Standardmäßig an Bord ist ein Navigationssystem, das nicht nur mit Echtzeitverkehrsinformationen aufwartet, sondern auch die Planung von Ladestopps nahtlos in die Routenführung integriert. Für Musikliebhaber ein echtes Highlight: Das serienmäßige BOSE-Soundsystem in der UNIQ-Ausführung, bestehend aus acht Lautsprechern inklusive Subwoofer, verspricht ein akustisches Erlebnis der Extraklasse.

Die Anbindung des Smartphones erfolgt mühelos über Bluetooth, ergänzt durch zwei USB-C-Anschlüsse vorne – einer für Daten und Laden, der andere ausschließlich zum Laden – sowie zwei weitere Ladeanschlüsse im Fond. Die Topausführung verwöhnt zusätzlich mit einem V2L-Adapter, der das Anschließen von 230-V-Geräten an der Ladebuchse ermöglicht, während eine integrierte 230-V-Steckdose unter der Rücksitzbank für ständige Stromversorgung sorgt.

Nicht zu vergessen: Die serienmäßige induktive Ladeschale und die Möglichkeit, das Smartphone via Android Auto und Apple CarPlay zu verbinden – wobei letzteres ein USB-Kabel voraussetzt, was den Nutzen der induktiven Ladefunktion für manche Anwendungen einschränkt.

Darüber hinaus ermöglicht die zugehörige App den Fernzugriff auf zahlreiche Fahrzeugfunktionen, von der Überwachung bis zur Steuerung aus der Ferne. Das Navigationssystem bleibt mit Online-Verkehrsinformationen und Kartenupdates, die über die eingebaute SIM-Karte bereitgestellt werden, stets auf dem neuesten Stand. Leider vergisst das Auto immer mal wieder Einstellungen (i-Pedal, Warntöne etc) und auch das Handy musste ich mehrfach neu koppeln.

Nicht alles was glänzt, ist Gold

Trotz aller Lobeshymnen gibt es auch Kritikpunkte. Das autonome Einparken gleicht eher einem technischen Kammerspiel als einer Zeitersparnis. Bei meinem Test hat das Fahrzeug über 3 Minuten versucht in eine sehr grosszügige Parkbox rückwärts zu manövrieren und hat dann auch noch zwischendurch aufgegeben. Der Frunk bietet gerade so genug Platz für das Ladekabel, und das Multimedia-Display hatte leider seine Aussetzer und der Boot-Vorgang dauert manchmal länger als die ersten 200m Fahrt. Ärgerlich wenn man rückwärts ausparken möchte und dann auf die Kamera verzichten muss, da der Bildschirm noch nicht aktiv ist. Die Ultraschall-Sensoren funktionieren jedoch. Doch wenn man den richtigen Ladepunkt findet, offenbart der Ioniq 6 seine wahre Stärke: Ladeleistungen von bis zu 231 kW zeigen, was technisch möglich ist.

Fahrstabilität des Hyundai Ioniq 6: Sicher und souverän auf jeder Straße

Der Hyundai Ioniq 6 zeichnet sich durch eine beeindruckende Fahrstabilität aus, die ihm ein sicheres und festes Fahrgefühl verleiht, selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Der Geradeauslauf ist tadellos, unterstützt durch einen langen Radstand, der nicht nur zur Stabilität beiträgt, sondern auch entspanntes Fahren ermöglicht. Dank des effizienten Allradantriebs bietet der Ioniq 6 exzellente Traktion, selbst auf rutschigen Untergründen, wobei Schlupf kaum ein Thema ist.

Das Fahrverhalten bleibt auch in anspruchsvollen Situationen sicher, mit minimalem Untersteuern, das lediglich bei deutlich überhöhter Geschwindigkeit in Erscheinung tritt. Das Fahrzeug lässt sich leicht und mit geringem Aufwand lenken, wobei es durchaus möglich ist, Kurven dynamisch und flott zu nehmen.

Das LED Licht ist hell und von angenehmer Lichtfarbe. Die Fernlicht-Automatik blendet die entgegenkommenden Fahrer nicht und ist im Aufblende-Verhalten eher defensiv und spät. Dazu gibt es leider keinerlei Kurvenlicht, was ich gerade rund um meinen Wohnort mit all seinen Serpentinen, vermisst habe.

Unter der Haube: Technologie trifft auf praktische Überlegungen

Mit 77,4 kWh ist das Auto zeitgemäss ausgestattet und langstreckentauglich. Wer viel auf der Autobahn fährt, wird jedoch das mitgelieferte 230V-Steckdosen-Kabel nicht nutzen, das bleibt für Notfälle und Hotel-Tiefgaragen ohne Wallbox im Frunk. Apropos Wallbox: In etwa acht Stunden ist der Akku bei 11 kW wieder voll. So lange schlafen auch viel-beschäftige Geschäftsreisende. Doch die richtige Begeisterung kommt beim Schnellladen: Dank des 800-V-Systems dauert es unter idealen Bedingungen nur 19 Minuten, um von 10 auf 80 Prozent zu kommen – vorausgesetzt, man findet eine entsprechend leistungsfähige Ladesäule. Porsche, EnBW, FastNet etc haben da einiges im Angebot. Hyundai hat auch an kalte Tage gedacht und ermöglicht eine Vorkonditionierung des Akkus für das Schnellladen, insofern der Schnellladers als Ziel im Navi gewählt wird. Schade kann man die Ladestationen im Navi nicht nach Leistung sortieren, sondern nur nach Distanz vom Standort.

Mit voller Batterie verspricht der Ioniq 6 eine Reichweite von etwa 465 km, die bei bedachter Fahrweise noch übertroffen werden kann. Doch das Raumwunder hat auch seine Tücken: Mit einer Länge von fast 5 Metern und einem Wendekreis, der Stadtmanöver zur Geduldsprobe macht, zeigt sich der Ioniq 6 von seiner sperrigen Seite, obwohl die Park-Piepser und Kamers sehr guten Überblick verschaffen. Hervorzuheben ist die Zuladung, die mit 367 kg eher auf dem Niveau eines Kleinflugzeuges liegt (und die sind eigentlich immer überladen!) als auf dem einer Reiselimousine. Vier Erwachsene plus Gepäck verkraftet der IONIQ nur knapp. Für Fahrradfans interessant: Die optionale Anhängerkupplung hält auch zwei Pedelecs ohne Probleme.

Ein weiteres Highlight ist die optionale Vehicle-to-Load-Funktion, kurz V2L, die es dem Ioniq 6 ermöglicht, andere Geräte oder sogar Elektroautos mit Strom zu versorgen. Beim I.D.3 hat das geklappt, die Renault Zoé wollte den Strom aus dem IONIQ nicht. V2L ist ein echtes Plus für diejenigen, die gerne unabhängig bleiben und ihre Off-Grid-Berghütte oder die Camping-Ausrüstung betreiben wollen.

Kofferraum des Hyundai Ioniq 6: Praktisch mit Einschränkungen

Der Hyundai Ioniq 6 bietet mit einem Standardvolumen von 405 Litern einen großzügigen Kofferraum für eine Mittelklasse-Stufenhecklimousine. Durch Umklappen der Rücksitzlehnen lässt sich das Volumen auf bis zu 760 Liter erweitern, unterstützt von zusätzlichem Stauraum unter dem Kofferraumboden und im Frunk. Jedoch erschwert die hohe Ladekante von 75 cm und eine 15 cm hohe Stufe zwischen Ladekante und -boden das Be- und Entladen sperriger Gegenstände.

Die Öffnung des elektrisch betriebenen Heckdeckels fällt relativ klein aus, was das Verladen großer Objekte limitiert. Größere Personen müssen zudem aufpassen, sich nicht den Kopf an der Klappe zu stoßen. Die Rücksitzlehnen können nur vom Kofferraum aus umgeklappt werden, ohne dass sie selbsttätig fallen und geben dann eine mässig grosse Öffnung frei. Eine Durchlademöglichkeit für z.B. Ski, fehlt gänzlich. Kleinere Gegenstände lassen sich in einem Fach unter dem Laderaumboden verstauen, während praktische Ablagemöglichkeiten wie Taschenhaken oder Gepäcknetze nicht vorhanden sind.

Zusammenfassend vereint der Kofferraum des Ioniq 6 ein gutes Basisvolumen mit praktischen Erweiterungsmöglichkeiten, sieht sich jedoch mit einigen Nutzbarkeits- und Flexibilitätseinschränkungen konfrontiert.

Fazit: Der Hyundai Ioniq 6 – Ein Technologiebündel mit exklusivem Design

Nach zwei Wochen intensiver Nutzung und knapp 2000 km auf dem Tacho kann ich sagen: Der Ioniq 6 hat gezeigt, dass Hyundai in Sachen Elektromobilität ganz vorne mitfährt. Ein Auto, das begeistert, polarisiert und letztendlich im Alltagsbetrieb überzeugen kann.

Offizielle Website von Hyundai mit allen technischen Daten:

https://www.hyundai.com/ch/de/modelle/ioniq6.html

Hier der Ad-Hoc x-Thread, den ich über die 14 Tage mit meinen Erfahrungen geschrieben habe:

Transparenzhinweis: Hyundai / Astara haben mir das Fahrzeug für 14 Tage im Rahmen meines Keynote-Speaking Engagements für die Astara kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Startup plant Flug-Elektroauto: Konzept LEO soll fahren und bis zu 450 km/h schnell fliegen

Fliegende Autos werden uns schon seit langem versprochen, und zumindest als Konzept hat das Start-up Urban eVTOL (UEV) jetzt ein besonders interessantes Exemplar davon vorgestellt: den LEO, ein Elektroauto, das zudem bis zu 400 km/h schnell fliegen können soll. Es soll einmal vergleichsweise erschwingliche 290.000 Dollar kosten und mit relativ kompakten Ausmaßen in die typische amerikanische Doppelgarage passen.

Laut durch viele kleine Antriebe

Die Köpfe hinter UEV, Pete Bitar und Carlos Salaff, sind keine Unbekannten. So haben sie in diesem Sommer 21.000 Dollar bei einem Nasa-Wettbewerb zu Visionen für zukünftigen Luftverkehr gewonnen, und Bitar hat schon verschiedene Vehicle zum Fliegen gebracht. Trotzdem werden die Gesetze des Physik auch für ihren Flugauto-Entwurf gelten. Und das bedeutet, dass er in dieser Form nur schwierig und ineffizient zu realisieren sein dürfte.

Die vielen kleinen Antriebe des LEO haben zwar Vorteile, wenn man an Redundanzen und die heutige Entwicklungsreife von Motoren und Leistungselektronik denkt, aber leider auch erhebliche Nachteile: Sie sind ineffizienter und müssen für genügend Auftrieb eine hohe Luft-Strömungsgeschwindigkeit erzeugen. Weil jeder Motor einzeln angesteuert wird, sind sie im Vergleich zu einem oder wenigen größeren Antrieben auch relativ schwer. Außerdem verfügt der LEO über wenig effektive Tragfläche. Also wird er während des gesamten Reisefluges einen Teil seines Auftriebs wie ein Multikopter erzeugen müssen und damit wesentlich mehr Energie verbrauchen als ein vergleichbar schweres und schnelles Flächenflugzeug.

Darüber hinaus ist fraglich, wie die ganze für den Schwebe- Reise- und Landeanflug nötige Energie in den LEO passen wird. UEV scheint hier noch auf massive Entwicklungsschritte in der Batterietechnik in der Zukunft zu hoffen. Ein wenig realistischer wird das Konzept, wenn man ein Interview mit Pete Bitar im New Atlas Magazin liest: Darin räumt der CEO und Gründer ein, dass die ästhetische Erscheinung für die initiale Präsentation im Vordergrund stand. Ein später fliegender Prototyp werde über eine geänderte Antriebskonfiguration mit größeren Propellern und im Reiseflug verdecken Öffnungen sowie grösseren Flügeln verfügen, sagte er.

Effizienter als Tesla Model 3 SR?

Aber auch dann erscheinen die von UEV genannten 60 kWh Batterie-Kapazität viel zu wenig, um die angepeilten 450 km Flug-Reichweite bei bis zu 400 km/h zu erreichen – so etwas schaffen heute gerade einmal sehr effiziente Elektroautos wie das Tesla Model 3 SR auf der Straße, und das bei WLTP-Tempo. Aber an Ideen mangelt es den Erfindern nicht. Sie planen einen nach hinten drehbaren Pilotensitz, einen Glasboden für gute Übersicht bei der Landung, ein ballistisches Rettungssystem für alle Fälle und Landestoßdämpfer für den Komfort.

Wie das Vermarktungmodell aussehen kann, haben die Entwickler auch schon überlegt: Um Zertifizierungshürden zu umgehen, werden minimal regulierte Länder angepeilt oder auch der Bausatz/Experimental-Markt in den USA. Für die geplanten 290.000 Dollar wäre das gewiss ein interessantes Konzept, wenn die Daten auch nur annähernd erreicht werden. Einstweilen aber klingt an LEO-Konzept vieles zu schön, um wahr zu sein – typisch Flugauto.

Dieser Artikel wurde auch auf dem Teslamag.de publiziert, auf dem ich in Zukunft immer mal wieder e-Aviation Themen aufbereiten werde.
https://teslamag.de/news/startup-flug-elektroauto-konzept-bis-450-kmh-schnell-fliegen-40452

Wer hätte das gedacht – ich verkaufe mein Model X

Das hätte ich mir selber nicht träumen lassen, aber das Model X, mit dem so viel in meinem Leben angefangen hat – Bloggen, Zukunftsforschung, Podcasten, Youtube, Vorträge über Zukunft der Mobilität, Technologie und Geschäftsmodelle der Zukunft. Das Auto war zu so vielen Dingen eine Eintrittskarte, deren Wert man in Franken oder Euro gar nicht ausdrücken kann. Zugang zu Gruppen mit neuem, innovativem, mutigem Mindset und auch immer ein Statement, dass man es als Zukunftsforscher ernst meint und das tut und lebt, worüber man inspirierende Vorträge hält.

Dazu sind wir damit quer durch Europa gefahren, mit und ohne Wohnwagen, haben uns lustige Beschleunigungsrennen mit Sportwagen geliefert (und immer gewonnen), den Kindern und Mitfahrern immer ein Juuchzen entlockt wenn man unvermittelt auf das Strompedal getreten hat und waren vor allem in den ersten Jahren kaum in der Lage, die Falcon Wing Doors zu betätigen, ohne in ein schönes Gespräch über die Zukunft der Mobilität verwickelt zu werden.

So gesehen fällt es mir wirklich schwer, das Model X zu verkaufen, das mich nicht nur 100.000 km problemlos und ohne Reichweitenangst begleitet hat, sondern eben auch zu diesen fantastischen Momenten und Kontakten geführt hat.

Wer die Geschichte dieses Fahrzeuges weiterschreiben möchte kann es hier kaufen:

https://www.autoscout24.ch/8328657

Aktuell steht bei Autoscout24 das MX für 55.500 CHF zum Verkauf, mal sehen wie das Feedback von den Interessenten ist.

Da die Lufttaxis noch etwas auf sich warten lassen und ich die elektrischen Flugzeuge weder in meinen Carport bekomme noch von meiner Strasse aus starten kann, werden wir natürlich wieder ein Elektroauto haben. Es wird auch ziemlich sicher wieder ein Model X, aber dieses mal mit 7 Sitzen und den Sommer über fahre ich mein E-Bike zum Flugplatz.

Update: Ich habe gerade den Kaufvertrag rausgesendet - das Auto scheint wohl verkauft, einen Tag nach dem Hardware Upgrade auf AutoPilot HW3 und FSD Computer mit neuem MCU und schnellerer MMU. Tesla ist tatsächlich der einzige Hersteller, bei dem die Fahrzeuge über die Zeit besser werden und das kann ich so wirklich unterstreichen.

Der Knaller ist natürlich auch wieder der Kontakt, der sich durch den Verkauf ergeben hat, der Käufer ist im Bereich Aviatik (UAVs) mindestens genauso aktiv wie ich bei den Elektroflugzeugen. Ich bin gespannt, was sich daraus noch alles ergibt, siehe oben. :)

 

Luftfahrt unter Strom – Reportage von ZDF und 3Sat

Weltweit wird an umweltfreundlichen Flugzeugen getüftelt. In 15 Jahren will Airbus CO2-neutral mit Wasserstoffantrieb fliegen. Doch wie realistisch ist der Traum vom sauberen Fliegen?

Eine sehr gut recherchierte Reportage über die Elektrifizierung der Luftfahrt. Es wird seriös beleuchtet, was heute und in Zukunft mit Wasserstoff und Batterien möglich ist. Es hat mich gefreut, das mich das ZDF und 3Sat als Experte angefragt haben. Die Elektroflugschule und der Elektro Weltrekordflug kommen natürlich auch vor.

https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/wirtschaftsdokumentation-luftfahrt-unter-strom-100.html

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Die Zukunft der Luftfahrt

Wer schon immer wissen wollte, was an dem Hype um Flugtaxis und Passagierdronen dran ist, der sollte am 5.11.2019 ab 19.00 beim Vortag “Die Zukunft der Luftfahrt” dabei sein. Das Video von Uber Air zeigt eindrücklich, was auf uns zukommt:

Passagierflügen in dem, was wir heute Drohnen nennen, werden bald Realität. Was diese Entwicklung für uns persönlich und für die Gesellschaft bedeutet, werde ich an dem Abend beleuchten.

Unter allen Teilnehmern der Veranstaltung wird einen Rundflug im Elektroflugzeug verlost  -wer sich diese exklusive Chance nicht entgehen lassen möchte, sollte sich unbedingt seinen Platz reservieren.

Ein kleiner Teaser auf das Thema in Goldach: Die Zukunft der Luftfahrt – Hauptausgabe, Tagesschau SRF

Die Zukunft der Luftfahrt

Die Zukunft der Luftfahrt - wann fliegen wir mit der Drohne zur Arbeit

VHR, Rorschach, 5.11.2019, 19.00-21.00 Uhr
Eintritt 30 CHF, Anmeldung via VHR

Ort: Aula Goldach, Google Maps
Schülerweg 2, 9403 Goldach (Bodensee-Region, Schweiz)

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Wann fliegen wir elektrisch?

Diese Frage habe ich gemeinsam mit Philipp, Marcel und Jakob von CLEANELECTRIC, dem Podcast rund um das Thema Elektromobilität, diskutiert. Und beantwortet.

Hier geht es zur Episode 74 von CLEANELECTRIC:
In dieser Episode schauen wir uns an, was die Hindernisse und Herausforderungen bei der Elektrifizierung der Luftfahrt sind und wo die Entwicklung heute steht.

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45.000km Zwischenbilanz, Vor- und Nachteile des Elektroautofahrens mit dem Tesla Model X

Ihr wollt Fakten? Oder die ganze Geschichte?

  1. Kapitel:Fakten
  2. Kapitel: Die ganze Geschichte
  3. Kapitel: Was ich beim nächsten Autokauf anders machen würde

Der Model X Blog ist als Erfahrungsbericht gestartet und nach dem 2. großem Service bei 42.000km ist eine Zwischenbilanz für alle interessant, die eigentlich gerne elektrisch fahren würden, aber immer wieder Gründe finden, es nicht zu tun.

Spoiler: Wer einmal elektrisch gefahren ist, ist für die Verbrenner ein für allemal verloren. Continue reading “45.000km Zwischenbilanz, Vor- und Nachteile des Elektroautofahrens mit dem Tesla Model X”

Der wahre Wert von Tesla

Der wahre Wert von Tesla

Oder: Warum die Daten aus dem Tesla-Universum viel wichtiger sind als die Model-3-Produktion

Den Podcast zum Artikel gibt es als CLEANELECTRIC Episode 52 unter http://www.cleanelectric.de/der-wahre-wert-von-tesla/
In dem Gespräch sind noch ein paar Themen angesprochen worden, die es nicht in diesen Artikel geschafft haben - und umgekehrt. Es lohnt sich also beides: Lesen und hören. Viel Spaß!
Es sind nicht die paar verkauften Autos

Es ist viel mehr das, was man damit und daraus machen kann. Und da geht es weniger um das Fahren als vielmehr darum,  was mit den Daten, die man beim Fahren nebenbei generiert, angestellt werden kann. Oder darum,  welchen Wert der “goldene Käfig” hat, in den man sich setzt, wenn man sich in das Tesla-Universum einkauft.

Der Artikel gliedert sich in fünf Abschnitte
  1. Die Anzahl der produzierten Fahrzeuge im Kontext zum Firmenwert
  2. Der “Goldenen Käfig”, oder das Monetarisieren der Nutzung des Fahrzeugs
  3. Tesla als Software- und Hardware-Konzern, der noch einiges mehr als nur den Individualverkehr in Form des PKWs revolutioniert hat oder noch wird
  4. Risiken und Nebenwirkungen
  5. Fazit

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Mythen-Buster Elektromobilität

Wenn man ein Elektroauto fährt, bekommt man viel positive Rückmeldung.  Vor allem Kinder und Jugendliche winken, zeigen den “gut gemacht!-Daumen”, stupsen sich gegenseitig an und rufen “Schau! Ein Tesla!”.

Update 25.12.2019 - manche Artikel sind zeitlos. Dieser hier scheint einer davon zu sein. Nach inzwischen 80.000 elektrischen Kilometern werde ich noch immer mit den gleichen Themen konfrontiert. 2019 war wohl das Jahr, in dem die weltweite Menschheit das Thema Klimawandel wahrgenommen hat. Von verstehen sind wir leider noch ein paar Monate entfernt. Damit es jeder Leser etwas einfacher hat, die ewig wiederkehrenden Themen fundiert zu beantworten, hab ich diesen Artikel und seine Links aktualisiert.

Aber man führt auch immer wieder die gleichen Gespräche mit Erwachsenen, sie sich um folgende Themen drehen:

  1. Ein E-Auto emittiert viel mehr CO2 als ein Verbrenner (“Schwedenstudie”)
  2. Wir haben gar nicht so viel Strom um elektrisch zu fahren
  3. Die Reichweite ist nicht alltagstauglich
  4. So ein E-Auto ist viel zu teuer und Tesla verdient nicht mal Geld mit den Autos
  5. Elektroautos brennen und sind gefährlich

Nun sind mir in den letzten Wochen nach meinem eigenen Artikel zu dem Thema ein wunderschönes PDF und ein toller Vortrag über den Weg gelaufen, in denen die beiden Autoren die Mythen Elektromobilität gut behandeln. Das PDF ist wirklich lesens- und der Vortrag sehenswert.

Martin Rotta’s Mythbuster e-Auto

Die inzwischen legendäre “Schwedenstudie” ist mehrfach widerlegt worden. Nun endlich auch von den ursprünglichen Autoren richtig gestellt worden, aber erlebt in der Medienlandschaft leider nicht die gebührende Aufmerksamkeit. Auke Hoekstra leistet da unermüdliche, wertvolle  Aufklärungsarbeit mit seinen “Debunked”-Tweets. Sein Account und der #aukehoekstra Hashtag ist eine wahre Twitterperle: @AukeHoekstra

Vortrag von Kurt Wallerstorfer vom 6.10.2017

update 18.01.2018 - das Thema scheint beliebt, der Link ist mir auch noch gerade zugesendet worden:

50 Tips For Slowing The Electric Car Revolution

https://cleantechnica.com/2016/08/11/50-tips-slowing-electric-car-revolution/