45.000km Zwischenbilanz, Vor- und Nachteile des Elektroautofahrens mit dem Tesla Model X

Ihr wollt Fakten? Oder die ganze Geschichte?

  1. Kapitel:Fakten
  2. Kapitel: Die ganze Geschichte
  3. Kapitel: Was ich beim nächsten Autokauf anders machen würde

Der Model X Blog ist als Erfahrungsbericht gestartet und nach dem 2. großem Service bei 42.000km ist eine Zwischenbilanz für alle interessant, die eigentlich gerne elektrisch fahren würden, aber immer wieder Gründe finden, es nicht zu tun.

Spoiler: Wer einmal elektrisch gefahren ist, ist für die Verbrenner ein für allemal verloren.

1. Fakten

  • 45.000km in 1.5 Jahren. (30.000km/ Jahr)
  • 9900 kWh Strom (bei ca 22 kWh/100km)
  • 50 CHF effektive Stromkosten (geschätzt)
  • 1800 CHF Stromkosten etwa, wenn man den Strom hätte kaufen müssen
  • 750h im Auto oder 31 1/4 volle Tage. (bei ca 60km/h im Schnitt)
  • Alle drei Wochen neue Software-Version OTA mit neuen Funktionen
  • AP 2 ist der Knaller und funktioniert wirklich gut
  • in den ersten Monaten war das Model X zu Schönheitskorrekturen mehrfach im SC: Fahrersitz auf Grund Verarbeitungsfehlern getauscht, kleine Nachbesserungen im Bereich Zierleisten-Passungen, Falcon Wing Door Passungen, Türgummidichtungen getauscht, Alarmanlagensensoren getauscht, FWD Schalter auf neues Design getauscht. Alles in Allem war Tesla ziemlich kulant.
  • FWD verursachen Schleifspuren auf der Karosserie – durch Klebepatch “repariert”
  • 2x via Servicepaket beim Tesla Service gewesen (20.000km und 40.000km), wobei abgesehen von Waschwasser und Bremsflüssigkeit, Scheibenwischer, HEPA Luftfilter nichts gemacht wurde.
  • 2x Waschstrasse und Innenreinigung bei 20.000 km und 40.000km. Danke Teslaservice, war auch nötig. 🙂
  • nach einem Jahr 60 kWh auf 75 kWh Upgrade gekauft (Der 60er hat 60 kWh nutzbar, der 75er ca 70kWh)
  • Performance Upgrade geschenkt bekommen (uncork the performance)
  • bei knapp 38.500km auf Grund erheblicher Geräusche beim Beschleunigen vordere Antriebswellen ersetzt
  • Bremsen nach 45.000km wie neu.
  • Sommerreifen nach 2 Sommern runter (und drei Nägel)
  • Winterreifen nun im 2. Winter montiert
  • Felgen ringsrum ziemlich lädiert
  • Ladebodenhalter durchgebrochen, Betonsäcke sind zu schwer. – repariert
  • Handschufachscharnier gebrochen – wird auf Kulanz repariert
  • Teichfolie als Kofferraummatte auf Format geschnitten
  • Bottle Block nach blockiertem Bremspedal entwickelt – die ganze Geschichte siehe hier
  • Ein (Parkschaden)-Kratzer hinten rechts – bleibt so.
  • Reichweite bei vorsichtigem Fahren 314km
  • Reichweite bei dynamischem Fahren 280km
  • Würde ich das Model X wiederkaufen? Ja. als 7 Sitzer.

Wer sein Argumentarium auffrischen möchte, siehe auch Myth-Buster

Wer gerne weiter Verbrenner fahren möchte, sollte das hier nicht lesen: Alles, was Sie nie über einen Tesla erfahren wollten

2. Die ganze Geschichte

Mit Elektroauto fahren rettet man nicht die Welt. Aber es gibt für mich auch keinen Grund mehr, Verbrenner zu fahren. Schon gar nicht, wenn man davon überzeugt ist, dass der Klimawandel von Menschen gemacht ist und vor allem am CO2 hängt.

Ein Elektroauto, insbesondere ein Tesla ist heute schon besser als ein vergleichbarer ICE. Wenn man “Ökostrom läd” auch umweltfreundlicher. Der Diskussion stelle ich mich. Eventuell auch billiger, je nach dem wie man rechnet. Aber mal Hand aufs Herz, das ist oft beim Kauf eines Produktes nicht das Ausschlaggebende.

Also, warum sollte man wissentlich zur Klimakatastrophe beitragen, wenn man es vermeiden kann? Wie sollte man das sonst später seinen Kinden erzählen?

“Du Papa, wie konntest du nur damals, als ihr alle schon wusstet…”

“Ja, weisst du, es ist halt einfach geil mit dem Sound aus dem Klappenauspuff und der Anschaffungspreis war so günstig und Clean Diesel und so. Ausserdem, wer denkt schon so langfristig… Ihr werdet schon eine Lösung finden diesen Planeten zu sanieren…”

Siehe auch hier: Warum ich Elon Musk Geld gespendet habe.

Model X – Alltagstauglicher Hingucker

So ein Model X ist absolut alltagstauglich aber immernoch ein Exot. Gerade in den ersten Monaten wurde man überall angesprochen. Wirklich überall.

Mein Model X hatte Gastauftritte bei der Formula E und Elektrosuisse, hat mich auf mehreren Reisen in die Toskana, nach Österreich, Deutschland und beim täglichen Pendeln problemlos begleitet.

Powertage Zürich

Wie ist das so, Model X fahren?

am deutlichsten wird der Vergleich, wenn man mal nach langer Zeit wieder einen Verbrenner fährt: Die Tür geht nicht automatisch zu, man muss einen Schlüssel reinstecken und umdrehen, die Karre ist nicht vorklimatisiert, die Vibrationen fallen sofort auf und lautlos anfahren ist einfach erhabener.

Naja, und die ganzen Teslafahrer gucken irritiert, wenn man grüsst und vergessen hat, das man im Verbrenner sitzt. 🙂

Beschleunigung von ruckelfrei-sanft bis Faust in den Rücken, direkt am Fuss abrufbar, alles ohne gross Lärm zu machen. Selbst ein 75er hängt eigentlich alles ab, was nicht gerade Formel-1 Fahrleistungen hat, aber das ist ja bekannt.  Ab ca 50 km/h ist der Geräuschpegel vergleichbar mit einem Oberklasse Verbrenner, nur ohne Vibrationen. Jenseits von 180 km/h wird auch das Model X im Innenraum lauter, aber liegt sehr gut auf der Strasse. Über 200 km/h läuft er locker (braucht dann aber auch >40kWh/100km  statt 22kWh/100km)

Kurvenfahrten, Serpentinen sind ein Riesenspass, bergauf wie bergab. Das Handling lässt die 2.4 t leer (bei mir oft mit >2.7 t unterwegs) aber schnell vergessen, der tiefe Schwerpunkt ist phänomenal.  Vor allem runter ist Rekuperieren für mich ein Sport: Möglichst viel Strom zurückholen. Wer wie ich im Alpenraum unterwegs ist, wird das zu schätzen wissen. Und wer mit dem Verbrenner fährt, sollte ein schlechtes Gewissen haben, die schöne Energie durch die Bremsen in Wärme umzuwandeln.

Aber wie so vieles ist auch e-Autofahren irgendwann Gewohnheit und man merkt erst was einem fehlt, wenn man es mal hatte. Oder was gar nicht fehlt:

Tanken

Ich war sicher 1 Jahr nicht mehr bei einer Tankstelle um ein Auto zu tanken und dann durfte ich mal wieder. Wie unnötig: Extra wo hinfahren, aussteigen, Rüssel rein, schmierige Finger, komischer Geruch, man steht irgendwie im schleimigen Dreck, geht dann für eine Tankfüllung mehr bezahlen als ich in 1.5 Jahren für Strom ausgegeben habe und fühlt sich tatsächlich schlecht. Tanken braucht echt kein Mensch.

Elon Musk hat mal zum Thema Aufladen/Reichweite so schön sinngemäss gesagt: “Wer sein e-Auto wie sein Handy Nachts aufläd, muss sich dann tagsüber keine Gedanken zum Akkustand machen.” Die heutige Reichweite von e-Autos erinnert mich tatsächlich an die Akkulaufzeitdiskussion bei Handys: Ist doch egal, wie lange die Standby Zeit ist, wenn es den Tag reicht. Wird ja eh nachts aufgeladen.

Stromverbrauch

Ein Elektroauto verbraucht im Verhältnis zum Beispiel zu einem EFH viel Strom. Mit dem Durchschnittsstromverbrauch eines EFH (4500kWh/a) kann man ca 21.000km Model X fahren. Oder anders gesagt, bei 30.000 km/a verbraucht das Auto etwa 1.5x soviel Strom wie ein EFH. Mit einer Renault Zoé käme man mit 4.500 kWh übrigens etwa 31.000km weit.  10.000km mehr als das Model X, aber ich würde niemals tauschen wollen.

Im Verhältnis mit einem Verbrenner ist die Effizienz von E-Fahrzeugen übrigens ungeschlagen. Und für sein Gewicht und die Fahrleistungen ist ein Tesla sehr effizient.

Was oft vergessen wird, ein Tesla macht vor allem das Ladenetz aus – bei jeder Langstrecke ein verlässliches und in meinem Fall kostenfreies Schnellladenetz ermöglicht erst Mobilität, wie man sie vom Verbrenner kennt. (kostenfreies Supercharging ist nochmal verlängert worden, siehe hier)

Selbst wenn man mal eine Stunde Ladepause machen muss, nach 3-4h Autofahren hat mich das noch nicht gestört und das Auto war immer eher zur Weiterfahrt bereit, als ich das war.

Reichweitenangst war nach dem ersten Monat verflogen (ja, er fährt auch noch bei 0 km Rest-Reichweite, aber nicht mehr schnell. Wie weit? Keine Ahnung, aber gut tut das dem Akku nicht, daher sollte man das regelmässige “auf 0 fahren” vermeiden. )

Strom gibt es übrigens überall dort, wo es auch Licht gibt. Lediglich einmal, mitten in der Toscana, hatten wir keinen richtigen “Ladeplatz”. Nach vielen Tagen in Italien wird man halt irgendwann mutig und denkt sich – wird schon irgendwie klappen. Auch dieses Mal konnten wir aufladen, zwar nur sehr langsam, aber am Schluss war er voll.

Und einen schöneren Parkplatz als mitten im Park konnte man auch nicht bekommen. OK, schade, der Springbrunnen ging halt drei Tage nicht, aber irgendwoher musste der Strom ja kommen. Den habe ich nämlich mit dem Gärtner kurzerhand zu Gunsten des Ladegerätes ausgesteckt. Dafür hab ich ihn auf ein Bier eingeladen und ordentlich Trinkgeld beim Checkout gegeben.

Parken und Laden mitten in der Hotelparkanlage, da wir kurzerhand den Springbrunnen ausgestöpselt haben, der einzig erreichbare Stromanschluss.

Gesamtkosten Strom

Gesamtkosten Strom bisher: ca 50 CHF: Ein paar mal zu hause Laden, Parkgebühren, bei denen es Strom inklusive gab rechne ich nicht, ein “normales” Auto hätte ich ja auch parken müssen. Einmal haben wir für Aufladen pauschal 20 CHF an einem Hotel bezahlt, ich war froh um den Strom, aber das war schon unverschämt teuer… Meistens muss man Geld als Dankeschön trotz Widerstand gegeben, einfacher sind Weinflaschen und Gummibärchen. Die werden nicht so oft abgelehnt.

Hätte ich alle 9900 kWh Strom bezahlt, wären es etwa 1800 CHF gewesen. Supercharger habe ich eher selten benutzt, würde schätzen für 5000km.

Reichweite

Echte Reichweite von 314 km ist bei vorsichtiger Fahrt machbar. 280km sind eigentlich immer realistisch, als Faustformel rechne ich 250km. Hat mich nie wirklich eingeschränkt. Das passt sicher gut in der Schweiz, auf deutscher Autobahn kann man auch schnell mal doppelt so viel Strom verbrauchen, wobei man deswegen auch nicht schneller vorankommt.

Die Schweiz ist das perfekte Elektroautoland: "grüner Strommix", kurze Distanzen und streng überwachtes Geschwindigkeitslimit von 120 km/h.
Deutsche Autobahn: “Rasen” lohnt nicht. Die Dauernde Pulkbildung treibt nur den Stromverbrauch hoch, aber schneller wird man nicht. Zumal der E-Autofahrer mit schnell fahren gerne Zeit sparen möchte, die er aber beim Aufladen wieder bezahlt. Ergo: Rasen lohnt nicht. Schon gar nicht elektrisch.

Wo wir gerade bei Kosten sind: Motorfahrzeugsteuern fallen in den ersten 4 Jahren garantiert keine an. Danach sehen wir mal, wie sich die politische Landschaft entwickelt hat.

CHAdeMO

CHAdeMO-Adapter (ca 500 CHF) braucht man eher nicht, es sei denn man wohnt neben einem kostenfreien CHAdeMO-Anschluss. Ich hab den für die Italien-Tour geliehen und nur einmal benutzt weil er da war. gebraucht, nein.

 

Kann man übrigens überall leihen: Freunde, Forum, Clubs… die 500 CHF lohnen sich IMHO nicht, es sei denn man wohnt direkt neben einem kostenfreien CHAdeMO-Anschluss.

Ludicrous?

Die brachiale Beschleunigung der Tesla’s braucht kein Mensch (ich fahre im “Chill-Mode”), aber wird bei jeder Probefahrt natürlich rausgekitzelt. Ich bin einmal ein Ludicrous Modell gefahren, dass muss man halt mal selber erlebt haben, sonst glaubt man das nicht. Und ja, es ist wie auf den Youtube-Videos.

Rekuperieren statt Bremsen wird zum Sport und der Autopilot ist von in den letzten 18 Monaten von anfangs grenzwertig brauchbar bis heute unfassbar beeindruckend gut geworden.

Falcon Wing door funktionieren tadellos und sind sehr praktisch.

cof

Die Panorama-Scheibe macht jeden Tag wieder Spass. Diese Zusatz-Sonnenblende habe ich auch in dem Mega Sommer nicht gebraucht – einmal benutzt, aber der Ausblick ist einfach zu schön, als dass man sich diese Blende montieren würde. Apropos Blende – die Sonnenblenden sind obwohl kein wirklich sehr gut plaziert und praktisch.

Ich hätte nie gedacht einen HEPA Innenraumluftfilter so lieben zu lernen: Egal ob Töffli vorne weg oder ein ignoranter Dieselfahrer der eine ekelerregende Qualmwolke ausstösst, noch der lange Tunnel mit schon gelblichen, nebelartigen Sichtverhältnissen – die Luftqualität im Model X ist einfach der Wahnsinn. Ein Must-Have, aber ist ja nun eh Standard bei Tesla.

Nachteile

Grösster Nervfaktor bisher: Die Alarmanlage die irgendwie nicht funktioniert, oder besser gesagt immer mal gerne funktioniert, obwohl es keinen Grund gibt. Selbst deaktivieren hat an einigen Tage nicht geholfen, da war mal wieder Sensor-Kalibrieren und Software update fällig. Vielleicht war es aber auch ein Werbegag von Tesla, so kommt man natürlich mit den Nachbarn ins Gespräch über das Auto. 🙁

Nach blockiertem Bremspedal wegen runtergerollter Flasche (die ganze Geschichte hier) Bottle Block erfunden. –

Im Innenraum könnten tatsächlich mehr Ablageflächen sein (man nehme einen Sharan als Vorbild – nur innen, nicht den Motor :)) und die Ambiente- und Innenraumbeleuchtung ist auch sehr dunkel. Innenraumbeleuchtung kann man ja upgraden aber Löchter für LEDs bohren mache ich dann doch nicht, um die Ambientebeleuchtung zu optimieren.

Generell: Verarbeitungsqualität hat noch Luft nach oben: Rückleuchten haben gerne mal Wasser drin (OK, nicht diesen Sommer), Türdichtungen wurden mehrfach “repariert/optimiert”, Passungen von Zierleisten und Innenraum-Teilen könnte wirklich besser sein.

Rückleuchten haben im Herbst Kondenswasser drin. Nicht gerade toll, aber haben wohl alle…

Das ganze Auto ist sehr gross (breit) und der Wendekreis wäre kleiner praktischer…

Die Sitze vorne sind so lala, vor allem die Oberschenkelauflage ist recht kurz, da hatte ich schon besseres.

Unter den Sitzen ist so viel Platz, da rollen ganze Flaschen unter die Pedalerie, die ganze Geschichte hier:

 

Die Sitzlüftung ist bestenfalls ein Geräuschgenerator, merken tut man da nix, aber vielleicht soll das so sein?

Das LED Licht ist OK, Fernlichtassistent funktioniert gut, aber Kurvenlicht hatte ich schon besseres und das merkt man bei all den dunklen, kurvigen  Landstrassen oder Serpentinen die ich immer fahre.

Die separaten Artikel zum Thema Nachteile von Model X:

Die Nachteile des Tesla Model X und Die Nachteile des Tesla Model X – update

3. Was ich beim nächsten Autokauf anders machen würde

  • Würde ich das Model X nochmal kaufen? Ja, unbedingt. Siehe auch coolste Features vom Model X
  • Was würde ich anders bestellen? 7-Sitze. Weil’s geht.
  • Wall-Charger würde ich nicht mehr kaufen, ich glaube ich habe in 1.5 Jahren weniger als 5x zu Hause geladen

Siehe auch Kaufberatung Model X

Gadgets nachrüsten?

Welche Gadgets oder Addons müssen noch her, oder was habe ich nachträglich eingebaut?

  • Bottle Block ist eingebaut nach der Geschichte
  • Unter der Rückbank hinten sind kleine Körbchen für kleinkram montiert.
  • Hellere Innenraum – und Kofferraumbeleuchtungen werde ich noch bestellen
  • Irgendwann mal Ladegerät upgrade. Meins hat noch 11kw, die neuen haben alle 16.5kw und schneller (laden) ist immer besser
  • Da es keinen Laderaumschutz gibt, hab ich mir aus Teichfolie was für den Kofferraum zurecht geschnitten. Nicht schön, aber praktisch.
  • wer weitere Inspiration für Gadgets braucht hier

    Quelle: http://vvividvinyl.com/node/173

 

 

 

Fazit

Würde ich mein Model X wieder kaufen? Ja, auf jeden Fall.

Wenn der 2. Wagen getauscht wird, kommt sicher auch ein e-Auto. Mal sehen was bis dahin der Markt hergibt, das man als Haus-Batteriespeicher mitbenutzen kann. (Sono Sion?)

 

6 thoughts on “45.000km Zwischenbilanz, Vor- und Nachteile des Elektroautofahrens mit dem Tesla Model X”

  1. Nun ja, spannend!
    Und sicher eine aufregende Zeit, so nah am Puls der Zukunft und mit so fortschrittlichen Auto – ich denke das ist ein Model X tatsächlich.

    Aber da Du geschrieben hast, Du stellst Dich der Diskussion:
    Das Argument „wie könnte ich meinen Kindern“ usw. – schwierig.
    Die Produktion eines KFz erzeugt mehr CO2 als Du mit einem elektrischen wahrscheinlich jemals sparen kannst, wenngleich ich den Faktor nicht mehr zusammenkriege, aber die Ökobilanz ist in jedem Fall katastrophal für ein neues Auto, das wird bei einem Tesla kaum anders sein.
    Ergo kannst Du sehr wohl ne ganze Menge für die Umwelt tun, und höchstwahrscheinlich deutlich mehr als mit dem Kauf eines nagelneuen Oberklasse E-Fz, und zwar indem Du einen gebrauchten Verbrenner kaufst – z.B. als Jahreswagen.

    Das Argument muss sich also dem Wunsch und den Möglichkeiten gegenüberstellen, unbedingt ein neues und ein Oberklasse-Fahrzeug zu sein.
    Was ich nicht verurteile, könnte ich das, würde ich das sicher tun und ich beglückwünsche Dich dazu, ich leb auch nur einmal.
    Aber „Du Papa, wie konntest nur damals…“ ?

    1. Hi Rocco,
      ja – und nein. Wenn die E-Autos – und hier die Batterien – mit Ökostrom hergestellt werden, ist das ganze nicht mehr so kritisch. Im Gegensatz zum Verbrenner, der seinen Treibstoff unwiederbringlich verbrennt wird meine Tesla-Batterie auch am Ende ihrer Lebensdauer weiterhin 600kg wiegen. Und das sind dann 600kg sehr schön recycelbare Metalle. (Wir sollten eine Firma zum Recyclen von Batterien gründen, das wird mal ein mega-business)
      Und beim 2. Mal sieht die Energiebilanz nicht mehr so schlimm aus – ist wie beim Alu: Alu aus Bauxit – sehr Energieaufwendig. Alu aus Alu, schon viel einfacher.
      Und ja, ich hätte auch gerne was in Kategorie Passat oder Sharan genommen (Wobei VW bei mir wirklich ziemlich gestorben ist), aber da gibt es aktuell nix elektrisch, langestreckentaugliches. Daher das sehr grosse Model X.

      Mein nächstes Auto wird wohl auch eher weniger gebraucht zu kaufen sein, sobald Sono bestätigt, das man den Sion als Home-Batteriespeicher verwenden kann (Power-to-Home) bestelle ich meine Solarzelle aufs Dach und das Auto vor die Tür. Und den wird es die nächsten Jahre nicht aus Gebrauchten geben…

  2. Danke für die Zwischenbilanz Morel!

    Kann mich allem Gesagten hier nur anschließen. Mein Model S hat nun 42000 km runter (in einem knappen Jahr) und ich möchte das Auto nie mehr missen. Die Freude und Faszination über das Fahrgefühl und die Vorteile des Teslas und die E-Mobilität im Allgemeinen begleiten mich auch nach einem Jahr noch bei jeder Alltagsfahrt.
    Freut mich immer wieder die informativen Blockposts von dir zu lesen. Mach weiter so!
    LG
    benny

    1. Hi Benny, danke für das positive Feedback – auch wenn die Abstände zwischen den Artikeln etwas länger geworden sind (so die ersten Erfahrungen sind wohl auch die spannendsten) habe ich noch ein paar spannende Themen in der Pipeline, die ich auch mal wieder zu einem richtigen Artikel zusammenfassen werde. Aktuell finde ich die Entwicklungen zum Thema Elektrifizierung der Luftfahrt ziemlich spannend, ich bin an einer Zusammenfassung, was sich in dem Bereich gerade tut.

  3. Hallo Mo
    Danke für den aufschlussreichen Bericht. Ich hatte schon ein paar Male die Möglichkeit ein Model S zu fahren. Das ist ein tolles aber auch ein sehr grosses Auto, auch im Vergleich zu meinem grossen Kombi. Wie sieht es beim noch grösseren Model X mit dem Parken auf Schweizer Parkplätzen oder noch schlimmer Schweizer Parkhäusern aus? Da gibt es ja oft enge und kurvige Ein-/Ausfahrten und schmale Parkplätze. Wie schlägt sich das Model X in diesem Punkt?
    Grüsse aus der Innerschweiz
    Hans-Peter

  4. Hallo Morel
    Auch von mir Danke für den Bericht. Ich überlege im Moment meinen 8 Jahre alten Diesel Kombi gegen einen Tesla (am liebsten Model X) zu tauschen. Allerdings bin ich von meinem Kombi mit ca. 4.9m Länge verwöhnt was Ladevolumen und Wendigkeit anbelangt. Beim Ladevolumen sehe ich beim Model X kein Problem. Wie aber sind deine Erfahrungen mit der Wendigkeit und mit den engen Schweizer Parkhäusern? Deine Bemerkung war ja “Wendekreis wäre kleiner praktischer”!
    Für einen kurzen Erfahrungsbericht wäre ich sehr dankbar.
    Gruss aus der Zentralschweiz
    Hans-Peter

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