Warum ich Elon Musk und Tesla Motors Geld gespendet habe…

oder anders ausgedrückt, denen ein Tesla Model X abgekauft habe:

Die Zukunft heute erleben.

…und ein gutes Gefühl beim Kauf. 😉

wie würde ich meinen Kindern erklären, dass ich noch einen Verbrenner gekauft habe, als alle schon wussten, in welches Desaster das führt:

“wenn man feststellt, dass man sich ein Loch gegraben hat, aus dem man nicht mehr herauskommt. Buddelt man dann langsamer weiter oder hört man sofort auf um nach sowas wie einer Leiter zu forschen?”

Und auch wenn es das “Dieselgate” nicht gegeben hätte, von dem unser Sharan auch betroffen war, wäre allen eben ein paar Jahre später klar geworden, das die Verbrennungsmotoren nur noch marginal und inkrementell weiter zu entwickeln sind. Einen Disruptiven Entwicklungsschritt konnten wir nach 125 Jahren Forschung auf dem Gebiet nicht mehr erwarten. Schönen Gruss an die Gesetze der Thermodynamik.

Elektroantrieb

“Die Steinzeit ist nicht aus Mangel an Steinen zu Ende gegangen. Ebenso wird das fossile Zeitalter nicht aus Mangel an Erdöl zu Ende gehen.”

Es gibt heute einfach keinen Grund mehr, einen Verbrenner zu  kaufen. Die Vorteile des Elektroautos im Bereich Nachhaltigkeit, Total Cost of Ownership, Fahrkomfort, Wartungsaufwand, die Liste ist praktisch endlos, sind einfach erschlagend. Dazu ist das Model X insbesondere ein futuristisches Raumschiff auf Rädern und das technologisch fortschrittlichste Fahrzeug, dass mir bekannt ist. Und ja, die Flügeltüren, die “Falcon Wings” sind einfach cool, finde ich. Ob praktisch und haltbar, wird sich noch herausstellen.

OK, Reichweiten dieser Dimension muss ich mir abgewöhnen, aber das Thema Reichweiten-Angst soll ja nur ein temporäres sein.

Wer einmal Tesla gefahren ist, weiss was ich meine: Weder “Freude am Fahren”, Fortschritt durch Technik” oder früher einmal “Die Zukunft des Automobils (1998).” – kommen da dran.

Ein paar Aspekte habe ich in diesen Artikeln schon näher beleuchtet.

Der Gebrauchtwagenmarkt wird kollabieren – und das viel eher als erwartet

Wer wissen möchte, wie Tesla unsere Welt verändern wird, liest das:

Kundenorientierung

Ich habe mich schon bei meinem ersten Besuch bei Tesla ernst genommen gefühlt. Da kann ich ganz andere Geschichten von Audi, VW, Škoda, oder der AMAG erzählen. Ein Beispiel: Welcher Hersteller liefert schon eine Sonnenblende nachträglich an alle Käufer wenn einige in Foren feststellen, das bei ganz viel Sonne die Frontscheibe doch etwas stört? Oder ändert die Software, wenn die Nutzer in den Foren das fordern? (Siehe Speedlimit Autopilot)

Ich habe bei der AMAG gelernt, dass man bei einem Wasserpumpenschaden so lange weiterfahren sollte, bis das Auto liegenbleibt um in den Genuss der Mobilitätsgarantie zu kommen. Als ich aus “eigener Kraft”, mit auf eigenen Kosten aufgefüllten Kühlwasser in die Werkstatt kam um meinen Schaden zu beheben, hat man mir nur oben genanntes gesagt. Niemand hat meinen Versuch gewürdigt, die Garantie-Kosten zu minimieren, ganz im Gegenteil. Ein Glück hat ein Tesla weniger Aggregate. Mal schauen wie das bei etwaigen Problemen mit Tesla wird.

User Experience

Tesla baut Autos, die im Vergleich zu allen anderen, etablierten Marken, viele Jahre voraus sind. Damit meine ich neben dem elektrischen Antriebskonzept vor allem auch die technologische Komponente. Sei es der Aspekt “vernetztes” Auto – siehe www.Teslalog.com – oder das Cloud-Learning des Autopiloten, oder was Firmen gerne unter “User und Brand-Experience” verstehen. Meilenweit voraus. Unerreichbare Zukunftstechnologie für den überwiegenden Teil des Marktes, einfach schon heute bei Tesla verfügbar.

Rückmeldungen von den Nutzern werden berücksichtigt, siehe eine ganze Reihe von Anpassungen des Autopilot-Features und damit eine für alle bessere “User Experience” ermöglicht.

Sogar signifikante Änderungen nach der Auslieferung sind möglich: Von den Beschleunigungswerten (Chiptuning mal ohne Werkstattbesuch) oder der Reichweite: 60er oder 75er, upgrade? Klick, kaufen, bitteschön.

Mein alter VW Sharan hatte auch eine Standheizung. Konnte ich leider nicht mal so eben “Over the Air” aktivieren. Schade. So hat VW diesen Umsatz nicht mit mir machen können. Hat nur Marge gekostet, da die Hardware wohl schon verbaut war und kein kundenfreundlicher Weg bereitgestellt wurde, das Update zu kaufen.

Das Auto wird mit der Zeit besser

Nicht einfach nur älter. Mit den Over the Air Updates wird das Fahrzeug, die Benutzung, die Sicherheit (mal schauen ob die Gurtstraffer im Model S auch via Software zu optimieren sind), die Effizienz, die Sensoren, die Software im Allgemeinen kontinuierlich besser. Whow. Nicht warten auf das Facelift und damit das “Update”, wobei ich mir dann ein neues Auto kaufen müsste, zumal zu diesem Zeitpunkt mein Auto dann alt ist.

Einfach irgendwann ins Auto steigen und die Meldung lesen, das vollautonomes Fahren nun freigeschaltet ist. Dagegen ist eine neue Softwareversion, die zum Beispiel plötzlich selber einparken kann oder die “Summon” Funktion beherrscht Kindergeburtstag. Automobil bekommt eine neue Bedeutung, wenn Level 5 erreicht ist. Und mein Model X hat dafür alles schon “On Board” was Hardwareseitig benötigt wird, nur eben die Software und juristische Grundlage fehlt noch.

Übrigens, sogar der Tesla Roadster, und davon wurden nur ca 2500 Stück verkauft, wurde über die Zeit besser – bis zum neuen Akku-Paket, was man jetzt nachrüsten kann: http://shop.teslamotors.com/products/roadster-3-0-upgrade

Direktvertrieb

Ich finde es schön, beim Hersteller direkt zu kaufen, ohne die margensüchtigen (Zwischen)-Händler. Das spart einem die Verhandlung: Tesla ist eine 0% Rabatt Firma. Preisliste im Web, fertig. Keine Verhandlungen, soweit mir bekannt sind. Weder für VIPs, oder Kunden, die eine ganze Flotte kaufen. Wer einen Tesla kauft hat nie das Gefühl nicht genug verhandelt zu haben oder nicht den Besten Preis bekommen zu haben.

Es gibt immer mal wieder Aktionen von Tesla die das Preisgefüge ändern, (Supercharger ja/nein, hier mal ein 60er Modell zum Einstieg, wenn man viel Ärger hatte mal ein Service Paket geschenkt, etc) aber im Grunde bleibt der Preis auf der Webseite unverhandelbar, soweit mir bekannt ist.

Es gefällt mir auch, dass die Shops bei meinem ersten Besuch damals weder repräsentativ noch nach “Glaspalast” aussahen – hat sich inzwischen etwas geändert. Ich finanziere nämlich ungern den Glaspalast mit meinem Auto. Genausowenig die Hochglanzbroschüren und Plakate, Sponsorings etc. Gibts nämllich bei Tesla alles nicht. Mindestens mal Zahlt Tesla dafür IMHO nicht, solche Blogs wie meiner ist vollkommen unabhängig von Tesla, und das ist auch gut so.

Nachteile?

Und ja, so ein Tesla mit den Batterie von heute und seiner Vernetzung hat auch einen Haufen Nachteile, da werde ich sehr aufmerksam verfolgen wie sich das entwickelt. Da ist der günstige Versicherungstarif nur die Spitze des Eisberges, denn die wenigsten fragen sich, WARUM ist denn der Tesla so günstig? Siehe auch Nachteile des Tesla via Artikel-Kategorie rechts.

Aber wenigstens ist die Software im Bereich des Security-Konzeptes wie die eines Airliners entwickelt, wurde auf der DEF CON 23 präsentiert.

Und nachdem ein paar Hacker einen Tesla “fernsteuern” konnten, hat es genau 10 Tage bis zum Security-Patch von Tesla gedauert. Würde sagen: Neue Benchmark für alle anderen Hersteller von angreifbaren Automobilen. Hallo Crysler. Da kann man das Auto noch heute fernsteuern!

Reicht das um einen Tesla zu kaufen?

Für mich schon. aber ich bin auch ein “Early Adopter”. Ich finde neue Technologien spannend, bin sehr neugierig,  gehe offen an neue Dinge heran, probiere sie aus und finde es dann entweder nützlich, oder eben auch nicht:

  • Ich fand auch schon 1993 FidoNet mit dem Xpoint Client als Vorläufer des “Internets” mit meinem 28.800kbit Modem praktisch, bevor die meisten Menschen (meine Eltern übrigens auch) den Zusammenhang von besetzter Telefonleitung mit Datenübertragung verstanden haben.
  • Ab 2000 hatte ich dann auch gar kein Festnetz mehr, O2 mit seinem damals revolutionärem “HomeZone” Konzept hat das für mich obsolet gemacht, Internet kam da schon aus der RJ45 Buchse.
  • 2003 habe ich digital Fotografiert – fanden damals auch alle unpraktisch.

Wie bei allen anderen Punkten oben wird man in ein paar Jahren über den Einen unten lachen:

  • 2017 Elektroauto

Schade, dass ich (noch) keinen Zugang zu den Strategie-Entscheidern der etablierten Marken habe, die grössten Bedrohungen in der Zukunft sind auch immer die grössten unternehmerischen Chancen! Wann ruft mich wenigstens der CEO von Shell an? Aber vielleicht findet ja Elon Musk die Idee mit dem Skype for Business Client im Tesla genauso cool wie ich. Ich werde ihn die Tage mal fragen.

One thought on “Warum ich Elon Musk und Tesla Motors Geld gespendet habe…”

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