Im letzten Post haben wir die Kalkulation für den Unternehmer angeschaut. Heute wird klar,

Warum Tesla in das Truck-Business einsteigen wird

Markgrösse Semi-Trucks USA: ca 250.000 Neufahrzeuge pro Jahr. Ca. 160.000 USD pro Truck.

Ein 4 Milliarden Business

Wenn Tesla 5-10% Marktanteil mittelfristig erreicht, bräuchten Sie zwar eine neue Gigafactory um auch nur einen Akku in den Truck zu bauen (rund 15 GWh zusätzliche Produktionskapazität müsste geschaffen werden) aber wenn Sie gleich zwei oder drei Akkus bauen und diese dann an die Swap-Stationen als Puffer für Netzbetreiber, Batterie-to-Batterie-Charger oder sogar zum einspeisen verwenden würden… dann bräuchten Sie zwar etwa 30-45 GWh aber es lohnt sich.

Tesla könnte mit den Zahlen oben ein 4 Milliarden Business aufziehen. (250.000 Stück x 160.000 USD x 0.1 Anteil = 4.000.000.000 USD) Dafür muss man lange Model S, 3, und  X verkaufen.

Woher kommt der Strom?

Wenn wir annehmen, dass Solar die primäre Energiequelle der Welt wird – und daran habe ich kein Zweifel – sind grosse Puffer für die Nacht eh notwendig und Tesla wäre ziemlich gut gerüstet.

Der erste Netzbetreiber, der seine Kunden BEZAHLT wenn Sie nachts laden, gibt es schon: Siehe hier

An electric utility will pay EV owners 5 cent per kWh of charging during off-peak hours

Jeden Abend zu Hause.

Übrigens fahren die Trucks ja autonom und damit wird der Trucker-Beruf so attraktiv wie Busfahrer (solange es die noch gibt): Jeden Abend zu Hause.

Unfälle vs. Sicherheitsabstand?

Unfälle gehören mehr oder weniger der Vergangenheit an – Autopiloten machen weniger Fehler und der Energie-Verbrauch kann signifikant reduziert werden, wenn die Trucks im Windschatten des Vordermanns fahren, da ein AP keinen nennenswerten Abstand braucht.

Das Ende der (heutigen) Fahnenstange

Was limitiert diese Vision? Na, mindestens mal die Gesamtverfügbarkeit von Rohstoffen für die Batterie-Produktion, nehmen wir mal Lithium. Nach aktuellen Schätzungen sind auf der Erde Rohstoffe für ca 50 TWh Akkus, bei heutiger Technologie. Wird Zeit, dass noch mehrere Labors mit Graphen rum experimentieren, wir Fortschritte in der Nano-Technik machen und das Zusammen die Speicherkapazität um den Faktor 100 erhöht. Dann ist noch mal einiges drin.

Wenn wir dann in 10 Jahren die 1000 Wh/kg Akku geknackt haben, fliegen wir auch schon lange die Mittelstrecken elektrisch. Die Jungs von Wright Electric zeigen, wie es geht.

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Aufregende Zeiten kommen auf uns zu. Ich freue mich drauf.

Auch dieser Post ist inspiriert von einem Gespräch mit Lars Thomsen / Future Matters, dessen Vorträge ich wärmstens empfehlen kann. Ich sage nur Popcorn.