Oder: Warum die Daten aus dem Tesla-Universum viel wichtiger sind als die Model-3-Produktion
Den Podcast zum Artikel gibt es als CLEANELECTRIC Episode 52 unter http://www.cleanelectric.de/der-wahre-wert-von-tesla/
In dem Gespräch sind noch ein paar Themen angesprochen worden, die es nicht in diesen Artikel geschafft haben - und umgekehrt. Es lohnt sich also beides: Lesen und hören. Viel Spaß!
Es ist viel mehr das, was man damit und daraus machen kann. Und da geht es weniger um das Fahren als vielmehr darum, was mit den Daten, die man beim Fahren nebenbei generiert, angestellt werden kann. Oder darum, welchen Wert der “goldene Käfig” hat, in den man sich setzt, wenn man sich in das Tesla-Universum einkauft.
Der Artikel gliedert sich in fünf Abschnitte
Die Anzahl der produzierten Fahrzeuge im Kontext zum Firmenwert
Der “Goldenen Käfig”, oder das Monetarisieren der Nutzung des Fahrzeugs
Tesla als Software- und Hardware-Konzern, der noch einiges mehr als nur den Individualverkehr in Form des PKWs revolutioniert hat oder noch wird
Nachdem ich eine Liste von Fehlern, Defekten, Ärgernissen an Tesla gesendet habe, wurde ein Termin im Service Center vereinbart, den ich letzte Woche wahrgenommen habe:
Am Freitag Abend habe ich mein Model X auf dem Rückweg von der Arbeit abgegeben, bin im Model S P85 D (mit Ludicrous, aber ohne “Insane”-Modus) mit einem “kleinen” Umweg via deutsche Autobahn nach Hause gefahren und hab am Dienstag mein Model X zurückbekommen.
Ist schon ironisch, das mein Model X momentan mit einem defekten 12V Akku in der Reparatur ist. Aber das erklärt vielleicht auch warum mein “Vampire-Drain” mit 1km/h so extrem war:
Warum der 60/75er nicht wirklich in Frage käme, wenn ich überwiegend in Deutschland fahren würde, aber “zum Glück” fahre ich meistens in der Schweiz. Continue reading “Vollgasfest ist er nicht…”
Aktuell kann man beim Model X zwei Akku-Varianten bestellen: 75kWh und 90kWh.
Beim Model S vier:
Und beim Model S wissen wir: Es gibt nur zwei Akkuvarianten: 75kWh und 90kWh. Der 75er ist per Software auf 60kWh reduziert.
Und das 100kWh verbaut werden ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Ist also bei beim 90kWh Model X von Tesla schon der 100kWh Akku verbaut?
Es spricht einiges dafür:
Reduktion der Produktionskomplexität (nur zwei Akku-Packs über die gesamte Produktionslinie, S und X)
späteres (kostenpflichtiges) Update via Software möglich was Tesla beim S schon einmal gemacht hat und sehr zum Werterhalt eines Fahrzeuges beiträgt. (Siehe auch Was Hardware as a Service (HAAS) mit Tesla zu tun hat)
Testergebnisse vom “Facelift Model S” haben gezeigt, das die Leistung nochmals erhöht werden konnte und die Beschleunigung besser geworden ist. (Sieher hier)
Leistung vom S (facelift) und X sind gleichauf bei unglaublichen 501KW. (Hey das sind 0.5 Mega Watt oder 681PS!)
Annahme:
Model S P90D (alt) hat einen 90kWh Akku
Model S P90D (face lift) hat einen 100kWh Akku verbaut.
Wie ist die These zu überprüfen:
Gewicht
Dafür bräuchten wir Fahrzeuge gleicher Ausstattung, Model S 75er und 90er je eins vor und nach dem Facelift. Die Gewichtsdifferenz zwischen den 90er Modellen merken wir uns. Hier erwarten wir eine Differenz.
Wenn wir noch zwei 75er Modelle wiegen, (Hier erwarten wir keine Differenz) und das vom alten 90er abziehe, haben wir das Gewicht der Akku-Packs isoliert. Somit wissen wir was der Akku-Pack des 75er, 90er (alt) und der 90er Modelle (neu – potentiell 100er) wiegt.
Jetzt die Differenz von Model S 75er und X 75er messen. Sollte der gleiche Akku drin sein. Der Gewichtszuwachs ist die bauartbedingte Differenz zwischen S und X. Die merken wir uns. Nun noch dem 75er X das Gewicht des 90er Akkus aufschlagen und das müsste dem Waage-Gewicht entsprechen. Zeigt die Waage mehr an, ist ziemlich sicher ein grösserer Akku verbaut.
Wie voll der Akku ist, ist in diesem Fall egal. 🙂
Vielleicht stellen ja die Model S Besitzer diese beiden Angaben aus Ihrem Fahrzeugschein zur Verfügung: Akku-Kapazität und Gewicht. 🙂
Strom bzw Leistung messen
Siehe oben. Über diese Messug könnte man auf Grund des Leistungszuwaches durch verringerten Innenwiderstand da mehr Zellen, auf die Anzahl Zellen schliessen. Ist aber vage, da wir viele Rahmenparameter die diese Messung beeinflussen, nicht kennen. Dazu werden sich die Zellen kontinuierlich weiterentwickeln, d.h. auch ein neues 90er Akku-Pack könnte einen geringernen Innenwiderstand aufweisen als ein altes. Dazu noch Streuung in der Fertigung – Fazit: Wir wissen nicht welche Generation verbaut ist.
Tesla fragen
Wird nur keine Antwort geben.
Akku ausbauen und nachschauen.
Wer stellt sein neuestes Modell zur Verfügung?
Mich würde es nicht wundern, wenn in zwei Jahren Tesla mit einem Over-the-Air update um die Ecke kommt und man kostenpflichtig die 100kWh freischalten lassen kann.
Für die, die es freischalten, ein paar Kilometer mehr und Werterhöhung, für die die es nicht freischalten lassen, kommt sicher kein Akku-Verschleiss-Garantiefall auf Tesla zu. So oder so wird sich das für Tesla rechnen.
Und die dann auf dem Markt befindlichen Elektrofahrzeuge anderer Hersteller sehen wieder alt aus.