Oder: Warum die Daten aus dem Tesla-Universum viel wichtiger sind als die Model-3-Produktion
Den Podcast zum Artikel gibt es als CLEANELECTRIC Episode 52 unter http://www.cleanelectric.de/der-wahre-wert-von-tesla/
In dem Gespräch sind noch ein paar Themen angesprochen worden, die es nicht in diesen Artikel geschafft haben - und umgekehrt. Es lohnt sich also beides: Lesen und hören. Viel Spaß!
Es ist viel mehr das, was man damit und daraus machen kann. Und da geht es weniger um das Fahren als vielmehr darum, was mit den Daten, die man beim Fahren nebenbei generiert, angestellt werden kann. Oder darum, welchen Wert der “goldene Käfig” hat, in den man sich setzt, wenn man sich in das Tesla-Universum einkauft.
Der Artikel gliedert sich in fünf Abschnitte
Die Anzahl der produzierten Fahrzeuge im Kontext zum Firmenwert
Der “Goldenen Käfig”, oder das Monetarisieren der Nutzung des Fahrzeugs
Tesla als Software- und Hardware-Konzern, der noch einiges mehr als nur den Individualverkehr in Form des PKWs revolutioniert hat oder noch wird
Das Angebot ist mir bei der Recherche für ein Event über den Weg gelaufen, bei dem ich voraussichtlich die Keynote zum Thema Robotik und AI halten darf. Was ich schon verraten kann, das Event wird mit nachhaltiger Energie zu tun haben und in der Umweltarena stattfinden.
Die Umwelt Arena in Spreitenbach (ZH, Schweiz) bietet einen interessanten Auto-Tausch an:
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Parkieren Sie Ihr Auto in unserer Tiefgarage und tauschen Sie Ihr Auto zwei Tage lang kostenlos gegen einen VW e-Golf. Die Fahrzeugeinführung erfolgt jeweils um 10.00 Uhr. Anschliessend kann das Fahrzeug bis spätestens 17.00 Uhr vom darauffolgenden Tag getestet werden, der genaue Rückgabe-Termin wird individuell bestimmt.
Falls der gewünschte Termin nicht mehr verfügbar ist, können Sie auch eine Probefahrt bei Ihrem VW Partner in der Nähe vereinbaren: www.volkswagen.ch/testdrive/Direkter Link zum Angebot
Die Idee hat mir so gut gefallen, das wollte ich gerne “weitersagen”. Es würde mich freuen, wenn ein Leser dieses Blogs von dem Angebot profitieren könnte.
Wenn man ein Elektroauto fährt, bekommt man viel positive Rückmeldung. Vor allem Kinder und Jugendliche winken, zeigen den “gut gemacht!-Daumen”, stupsen sich gegenseitig an und rufen “Schau! Ein Tesla!”.
Update 25.12.2019 - manche Artikel sind zeitlos. Dieser hier scheint einer davon zu sein. Nach inzwischen 80.000 elektrischen Kilometern werde ich noch immer mit den gleichen Themen konfrontiert. 2019 war wohl das Jahr, in dem die weltweite Menschheit das Thema Klimawandel wahrgenommen hat. Von verstehen sind wir leider noch ein paar Monate entfernt. Damit es jeder Leser etwas einfacher hat, die ewig wiederkehrenden Themen fundiert zu beantworten, hab ich diesen Artikel und seine Links aktualisiert.
Aber man führt auch immer wieder die gleichen Gespräche mit Erwachsenen, sie sich um folgende Themen drehen:
Ein E-Auto emittiert viel mehr CO2 als ein Verbrenner (“Schwedenstudie”)
Wir haben gar nicht so viel Strom um elektrisch zu fahren
Die Reichweite ist nicht alltagstauglich
So ein E-Auto ist viel zu teuer und Tesla verdient nicht mal Geld mit den Autos
Elektroautos brennen und sind gefährlich
Nun sind mir in den letzten Wochen nach meinem eigenen Artikel zu dem Thema ein wunderschönes PDF und ein toller Vortrag über den Weg gelaufen, in denen die beiden Autoren die Mythen Elektromobilität gut behandeln. Das PDF ist wirklich lesens- und der Vortrag sehenswert.
Die inzwischen legendäre “Schwedenstudie” ist mehrfach widerlegt worden. Nun endlich auch von den ursprünglichen Autoren richtig gestellt worden, aber erlebt in der Medienlandschaft leider nicht die gebührende Aufmerksamkeit. Auke Hoekstra leistet da unermüdliche, wertvolle Aufklärungsarbeit mit seinen “Debunked”-Tweets. Sein Account und der #aukehoekstra Hashtag ist eine wahre Twitterperle: @AukeHoekstra
Vortrag von Kurt Wallerstorfer vom 6.10.2017
update 18.01.2018 - das Thema scheint beliebt, der Link ist mir auch noch gerade zugesendet worden:
These 1: Elektromobilität funktioniert nicht, wegen a) kleiner Reichweite oder b) fehlender Ladeinfrastruktur
a) Stimmt nicht, zumindest wenn man einen Tesla fährt: Auch mein 60er kommt 288km weit, fragen Sie sich selbst wie viel Sie am Stück fahren. Die Elektroautos kann man nämlich wieder aufladen.
b) stimmt auch nicht, da das Supercharger Netzwerk super ausgebaut ist, zuverlässig funktioniert und dazu noch (via meinem Referral-Link) kostenfrei ist.
Der neue Supercharger in Oftringen hat zum Beispiel 14 (!) Stalls! Das sind Ladestationen bis zum Horizont. Krass.
These 2: Mein Verbrenner ist billiger
In der Anschaffunng, ja, noch. Werterhalt fraglich. Ich denke in zwei Jahren wertlos, dann will nämlich niemand mehr einen Verbrenner. Neuwagenverkauf wird dann konventionell angetrieben eh schwierig, Gebrauchtwagen sind dann praktisch unverkäuflich. Siehe hier.
Wenn wir über die Laufenden Kosten sprechen, sieht ein Verbrenner alt aus: Ich habe für bald 20.000km bisher 25 CHF für Strom bezahlt – Dabei war ich nicht besonders oft an den SuperChargern – Strom ist aktuell einfach oft kostenfrei. Aber selbst wenn ich die gesamte Energiemenge hätte zahlen müssen: 20.000km bei 22kWh/100km bei 0.17 CHF/kWh = 748 CHF gegenüber ca 2480 CHF (bei 8l/100 und 1.55 CHF/l). Das sind schöne 1732 CHF Differenz – bis heute. Bei meinen geschätzen 30.000 bis 40.000km/Jahr also ca 2600 CHF Einsparung.
Über 5 Jahre gerechnet 13.000 CHF Einsparung nur über den Treibstoff, Wartung und Steuern fallen ja in den nächsten Jahren praktisch auch noch weg.
These 3: Tanken geht schneller als Aufladen
Ja, stimmt schon, aber ist das relevant? Immer wenn mein Auto steht, kann ich es laden. Beim Kunden, zu Hause, wenn ich Pause mache. Einfach so machen wie beim Handy: Nachts, zu Hause aufladen.
Auf Langstreckenreisen gibts Supercharger.
These 4: Ein e-Auto ist viel giftiger in der Herstellung und hat einen gewaltigen CO2 Rucksack, bevor es losfährt.
Die viel zitierte Studie wurde in den Medien vollständig missverstanden, oder einfach gar nicht gelesen: Es scheint, alle haben von allen abgeschrieben:
Die SHZ schreibt einen schlecht recherchierten Artikel, Spiegel Online schreibt ab, elektroauto-news.net schreibt von Spiegel Online ab, TAZ schreibt über die Studie ohne Sie zu verlinken, Autozeitung, die Welt und alle hinterher… Willkommen im Qualitätsjournalismus.
Und hier ein Link zur Episode 14 von Electrify BW, in der diese Studie diskutiert wird, von Leuten, die Sie gelesen haben. Der Beschreibungstext der Episode fasst die Studie kurz zusammen und ist absolut lesenswert:
Die SHZ-Gruppe hat vergangene Woche über eine Studie aus Schweden berichtet, die angeblich belegt, dass Elektroautos pure CO2-Schleudern seien. Focus Online hat darauf ebenfalls über die Studie berichtet. Leider haben wohl weder die SHZ noch Focus Online die Studie gelesen. Entsprechend großer Unsinn steht in den jeweiligen Artikeln. Umso mehr Menschen fühlen sich in ihren Vorurteilen gegenüber Elektroautos bestätigt.
Um diesen Nonsens nicht noch weiter zu verbreiten, verlinken wir die Artikel hier nicht. Die Artikel behaupten, dass die Batterie eines Tesla Model S 17,5 Tonnen CO2bei der Produktion erzeuge. Bis ein Verbrenner so viel CO2 produziert, so die Studie, brauche es acht Jahre, behauptet der Artikel.
Keine eigene Datenerhebung
Wir haben die Studie komplett gelesen und fanden keinerlei derartige Behauptung. Aber worum geht es in der Studie überhaupt? „The Life Cycle Energy Consumption and Greenhous Gas Emissions from Lithium-Ion Batteries“(Der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen von Lithium-Ionen Batterien über ihren Lebenszyklus) von Mia Romare und Lisbeth Dahllöf vom IVL Swedish Environmental Research Institute ist eine Metastudie. Die Autorinnen haben keine eigenen Daten erhoben, sondern existierende Studien zu dem Thema ausgewertet und die Ergebnisse zusammengefasst und eingeordnet.
In Auftrag gegeben haben die Studie die staatliche Schwedische Energieagentur und das schwedische Zentralamt für Verkehrswesen. Die Behörden wollten wissenschaftlich fundierte Daten, um Empfehlungen für eine CO2-Neutrale Fahrzeugflotte erarbeiten zu können.
Und genau das macht die Studie. Sie wertet insgesamt vier Studien zu dem Thema aus. Auffällig ist, dass die Zahlen zu den Gesamtemissionen zwischen den Studien stark variieren. Auch wird nicht aus allen Studien deutlich, welche Teile der Produktionskette sie betrachtet haben. Da die Datenlage zum Thema Batterieproduktion dünn und uneindeutig ist, gibt es viele Unsicherheiten in den Studien. Das überträgt sich auch auf die Metastudie vom IVL.
Hoher Anteil an fossilen Energien
Die Autorinnen gehen nach der Analyse der Studien mit großer Sicherheit davon aus, dass der meiste Energieverbrauch und damit CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Zellen und dem Zusammenbau der Batteriepacks entsteht. Der kleinere Teil bei der Gewinnung und Veredelung der Rohstoffe. Die meisten Lebenszyklus-Analysen, so Romare und Dahllöf, gehen davon aus, dass der Anteil an fossilen Energien bei 50 bis 70 Prozent liegt. Dabei braucht es zur Batterieherstellung vor allem elektrische Energie. Wie groß aber die Spanne der CO2-Äquivalente – also der Menge CO2 pro produzierter Kilowattstunde (kWh) elektrischer Energie – zeigt die IVL-Studie. So sind es in Schweden gerade mal 50 Gramm pro Kilowattstunde. In Brasilien sind es 300, in China 1.000 und in Indien sogar 1.400 Gramm.
Wie groß der CO2-Rucksack einer Batterie ist, hängt also damit zusammen, in welchem Land sie gefertigt wird, und woher der Strom für die Fabrik kommt. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Zellen- und Batterieproduktion ließe sich also ein bedeutender Teil der CO2-Emissionen einsparen. Die Gigafactory von Panasonic und Tesla im amerikanischen Bundesstaat Nevada soll auch daher im Endausbau komplett mit erneuerbaren Energien aus Sonne, Wind, Geothermie und Pufferbatterien versorgt werden.
Recycling muss besser werden
Auch im Recycling liegt noch großes Potential, um den CO2-Rucksack einer Batterie deutlich zu senken. So zitieren die Autorinnen eine Studie aus dem Jahr 2014, die die 26,6 kWh-Batterie eines Nissan Leaf untersucht. Aus der Tabelle mit den „Batteriezutaten“ wird deutlich, dass der Einsatz von recycelten Materialen die CO2-Äquivalente deutlich senken kann. Bei Aluminium von sechs auf 0,5 Kilogramm pro kWh-Batteriekapazität, bei Kupfer von drei bis sechs auch ein bis drei Kilogramm.
Das Batterierecycling hat dabei aber durchaus noch Verbesserungspotential. Zum einen müssen mehr Batterien ins Recycling gelangen, zum anderen braucht es bessere Verfahren zur Trennung der Rohstoffe. Auch müssten administrative Anreize geschaffen werden, so die IVL-Studie, auch Materialen zu recyceln bei denen es sich derzeit noch nicht wirtschaftlich lohnt.
Ein weiteres Problem, dass aber wohl eher Zellen aus der Unterhaltungselektronik betrifft, ist eine mangelnde Kennzeichnung der Batterien. Für den Recyclingprozess ist es wichtig, zu wissen, welche Zellchemie sich in der Batterie befindet. Bei Zellen aus Serienfahrzeugen ist die Zellchemie jedoch bekannt.
Keine zu recycelnde Batterie, nirgends
Bei Zellen aus Autos besteht das Problem eher in der Verfügbarkeit der zu recycelnden Batterien. Elektroautos der neuen Generation mit Lithium-Ionen Akkus gibt es erst seit wenigen Jahren in der Serienproduktion. Die Stückzahlen steigen nur langsam an. So dass kaum eine Traktionsbatterie heute ihr natürliches Lebensende erreicht hat. Neben wenigen tatsächlich defekten Autobatterien, erreichen lediglich Batterien aus Testfahrzeugen und Totalverlusten das vorzeitige Lebensende.
Ein weiteres Problem beim Batterierecycling ist, dass die Rohstoffe nicht alle wieder für den Bau neuer Batterien eingesetzt werden können. Da die wiedergewonnenen Rohstoffe nicht mehr der hohen Qualitätsanforderung entsprechen. Es braucht also auch ein speziell auf die Batteriepacks aus Autos zugeschnittenes Recycling. Tesla und Panasonic wollen solche Prozesse in ihrer amerikanischen Gigafactory aufsetzen und so auch den Einsatz von Rohstoffen bei der Batteriefertigung deutlich senken.
Auch andere Hersteller wie Renault-Nissan forschen in der Thematik und setzen entsprechende Recyclingprozesse auf. Spricht man mit Verantwortlichen bei den Herstellern, hört man jedoch unisono die Aussage, dass die Batterien einfach nicht kaputt gehen.
Trotzdem ziehen die Autorinnen für das Recycling von Batterien einen Teil der CO2-Äquivalente als Einsparung wieder ab, zeigen aber auch auf, dass hier noch mehr möglich ist. Zudem habe das Recycling für die Verfügbarkeit von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Nickel eine große Bedeutung. Ohne wird es nach Meinung von Romare und Dahllöf nicht gehen.
Wer heute also in die Recycling-Forschung investiert und wirtschaftliche Verfahren entwickeln kann hat in wenigen Jahren die Lizenz zum Geld drucken.
Die hebt noch!!!
Die Autorinnen widmen auch dem Second-Life – also der Weiterverwendung der Batterien, nach ihrem Leben im Auto – ein Kapitel. Sie konnten aber keine industrielle Anwendung für diese Batterien ausfindig machen. Auch hier spielt die mangelnde Verfügbarkeit ausrangierter Fahrzeugbatterien eine entscheidende Rolle. Daher fallen alle berechneten CO2-Äquivalente auf das Auto und es gab keine Abzüge für ein mögliches zweites Leben der Batterie.
Das es aber wirtschaftlich und ökologisch wenig sinnvoll ist, eine Batterie mit 70 bis 80 Prozent Restkapazität zu schreddern und zu verbrennen, haben auch die meisten Fahrzeughersteller erkannt. Renault-Nissan und BMW etwa arbeiten konkret an Einsatzszenarios für ein zweites Batterieleben. Dabei geht es vor allem um Großspeicher für erneuerbare Energien oder als Pufferbatterien für Schnellladestationen. Dabei braucht es zuverlässige Verfahren, um die Leistung und Sicherheit der gebrauchten Zellen einschätzen zu können.
Kein klarer Konsens über Umweltauswirkungen
„Es gibt viel Potential die Umweltauswirkungen bei der Batterieproduktion zu senken. Zum einen durch bessere Produktionsmethoden, zum anderen durch bessere Behandlung der Batterien am Ende ihres Lebenszyklus. […] Diese Studie hat gezeigt, dass es keinen klaren Konsens über die Umweltauswirkungen in der gegenwärtigen Batterieproduktion gibt“, schreiben die Autorinnen in der Diskussion ihrer Ergebnisse. Es gäbe aber klare Hinweise darauf, dass der Großteil der Umweltauswirkungen aus der eigentlichen Zell- und Batterieproduktion stamme, gefolgt von der Verarbeitung der Rohstoffe.
Die Autorinnen kommen zu dem Schluss, dass derzeit etwa 150 bis 200 Kilogramm CO2 für eine Kilowattstunde Batteriekapazität anfallen. Bei einer 90 kWh-Batterie, wie in einem Tesla wären das im schlimmsten Fall tatsächlich 18 Tonnen. Die Aussage, eine Teslabatterie hat einen CO2-Rucksack von 18 Tonnen, kann durch die Studie aber nicht gestützt werden. Dafür sind die Daten der untersuchten Studien zu unscharf. Auch die Aussage, dass ein Verbrenner acht Jahre brauche, bis er so viel CO2produziert steht, nicht in der Studie und ist so nicht zu halten.
Der CO2-Rucksack kann kleiner werden
Das ist eine Milchmädchenrechnung. Denn auch durch die Produktion eines thermischen Antriebsstrangs entstehen CO2-Äquivalente. Benzin und Diesel fallen nicht von Himmel. Bei der Förderung, Veredelung und dem Transport entsteht ebenso CO2, wie letztlich bei der Verbrennung im Auto – die wie wir wissen, deutlich über den Werksangaben liegen.
Die Studie zeigt, dass sich im Lebenszyklus der Batterie durch mehr erneuerbare Energien bei der Produktion, Second-Life und besseres Recycling beträchtliche Mengen CO2 einsparen lassen.
These 5: Bald kommen dann ja auch die etablierten Hersteller mit bezahlbaren, ausgereiften Elektroautos
Schön wär’s und das ist auch der Grund warum ich kein Model 3 bestellt habe – unser 2. Wagen hält nämlich noch zwei, drei, vier oder fünf Jahre und dann wird sich das Angebot tatsächlich geändert haben. Aber bis dahin… schwierig etwas grösseres als ein Kleinwagen und langstreckentaugliches zu bekommen.
Aber bis dahin stellen die etablierten maximal auf der Bremse um sich Ihr Geschäftsmodell nicht zu kanibalisieren. Wenn 30-40% des Fahrzeugwertes der Akku ist und man diesen dazukaufen muss, ist das einfach kein schöner Business Case, mal von der Abhängigkeit vom Lieferanten ganz zu schweigen.
These 6: Wenn alle elektrisch fahren, müssen wir neue (Kohle, Atom, etc)-Kraftwerke bauen
Glaube ich nicht. Denn
1. benötigt die Herstellung tankbaren Treibstoffs auch ungeheure Mengen an (elektrischer) Energie (Förderung, Raffinerie, Transport etc), das würde komplett entfallen. Und
2. “tanken” alle Elektroautofahrer, die ich kenne, Öko-Strom, also aus regenerativen Quellen. Da gebe ich den Kritikern ja recht: Mit Braunkohlestrom macht das keinen Sinn und im Strommix Deutschland ist mein Elektroauto eventuell nur genauso dreckig wie ein Verbrenner. Aber der Verbrenner bleibt dreckig, der Strom-Mix kann (und muss!) regenerativer werden, bis schlussendlich 100% regenerativ.
These 7: Wenn alle ihre e-Autos aufladen, geht das Licht aus
Glaube ich nicht. Morgens wenn alle gleichzeitig Licht anmachen, Kaffeekochen oder Mittags/Abends alle kochen geht das Licht ja auch nicht aus. E-Autos kann man mit einem (intelligenten) Lastmanagement sehr schön verteilt aufladen und vor allem ist die durch die grossen Akkus im Netz bereit gestellte Pufferkapazität ein riesen Vorteil für die Netzstabilität. Daher gibt es ja schon Stromanbieter, die e-Auto-fahrer dafür bezahlen, ihr Auto aufzuladen! Damit spart sich der Netzbetreiber nämlich die teuere Installation von Pufferspeichern.
Wer noch ein paar Thesen in den Raum werfen mag, nur zu – dafür sind die Kommentare gut geeignet, ich freue mich schon auf eine angeregte Diskussion.
Teil 2 des Artikels handelt von Newcommern und alten Bekannten, die mir in der letzten Zeit über den Weg gelaufen sind und interessante Konzepte vorgestellt haben:
Coole Konzeptfahrzeuge, die es wohl leider bleiben werden.
Firmen, denen ich zutraue schon bald ein ernstzunehmender Player im Markt der Elektromobilität zu werden
Firmen mit interessanten Konzepten, die praktisch noch niemand kennt und ungewissem Ausgang, ob das mal richtige Produkte werden
Alle Elektromobilisten-Neulinge fragen sich natürlich wie der Strom in Ihr Auto kommt.
Dazu gibt es generell zwei “Sorten” Strom zu unterscheiden:
Wechselstrom (AC – Alternate Current), kommt aus der Steckdose
Gleichstrom (DC – Direct Current), kommt aus und in Akkumulatoren
Im Endeffekt muss immer der Strom von AC auf DC gewandelt werden, wie es in jedem Handy- und Laptop-Netzteil passiert. Allerdings ist in den Dimensionen, die wir für die Elektroautos benötigen diese Wandlung aufwändig, bzw benötigt grosse, schwere und entsprechend teure Leistungselektronik.
Jetzt kann man diese “Netzteile” oder “Ladegeräte” an die Ladestation bauen und entsprechend leistungsstark dimensionieren oder eben in klein, leicht und etwas günstiger in jedes Auto packen.
Deswegen ist “DC-Ladung” an den “Superchargern” schneller als die “AC-Ladung”, bei der der Strom mit dem onboard Netzteil gewandelt wird. Wäre das Netzteil im Auto genauso leistungsfähig, wäre der Ladevorgang theoretisch gleich schnell möglich. Nur fährt eben niemand eine ganze Trafostation in seinem Tesla durch die Gegend. (Kosten und Gewicht sprechen dagegen)
Tesla Lieferumfang
Tesla liefert (in der Schweiz) den UMC mit zwei Adaptern aus, dem T16-Stecker, der in die normalen, kleinen Haushaltssteckdosen in der Schweiz passt und dem CEE16 Stecker, dem kleinen roten, Drehstrom-Anschluss.
Der T16 Stecker läd dann mit ca 17 km/h (bei 3.6kW rechnerisch). Nach Leserrückmeldung sind wohl eher 3kW bei 13A realistisch. Ich habe mein Model X noch nie via “Schuko oder T16” geladen.
Der CEE16 Stecker mit ca 50 km/h bei 11 kW. Der via Software freischaltbaren Onboard 17kW Lader könnte etwas schneller, (ca 78 km/h.) aber nicht am UMC. Die 17kW bekommt man nur einer Ladestation die entsprechend auch 17kW zur Verfügung stellt.
Damit wird auch klar, das man von 32A Drehstrom bzw der 22 kW AC Ladestation keinen Vorteil hat, solange das UMC nur 11kW durchlässt, bzw das Ladegerät nicht über die 11 kW freigeschaltet ist.
CHAdeMO-Adapter
Bei Tesla kann man einen ziemlich klobigen 50kW CHAdeMO Adapter kaufen (ca 500 CHF), der einem auch die immer mehr und mehr verbreiteten CHAdeMO Ladestationen erschliesst. Lidl, Ikea, Aldi &CO haben nun vielfach (noch) kostenfreie CHAdeMO Ladestationen, wenn man dort oft vorbeikommt kann sich das lohnen. Ich habe ihn mir mal für eine weite Reise ausgeliehen und nur einmal benutzt weil er da war. Gebraucht habe ich den nicht. Bei meinem kamen 34kW im Auto an, weit ab von den versprochenen 50kW, aber wie gesagt, nur ein Test, vielleicht hatte auch die Ladestation einen schlechten Tag.
UMC-Alternativen:
Es gibt einige Alternativen zum UMC, aber seit dem der UMC mitgeliefert wird, sehe ich keinen grossen Zusatznutzen der Juice Booster & CO. Aber wer mal reinschauen will:
Type 2 Ladekabel für 22 kW kaufen (so eins, gibts auch bei Tesla direkt für knapp 300 CHF) und einen Adapter für die blauen “Camping Caravan” Steckdosen, die noch auf Campingplätzen weit verbreitet sind basteln.
In verschiedenen Tiefgaragen habe ich schon T15 und T25 Stecker gefunden, in die aber auch der T16, dann aber nur mit 3.6kW, geht. Via T25 haben wir wieder 11 kW Ladeleistung!
Dazu noch einen CEE 32 auf CEE 16 Adapter, ein CEE 16 Verlängerungskabel und die meisten Ladesituationen sollten abgedeckt sein.
Subventionen werden getätigt, um einen “künstlichen” “Einfluss auf eine Marktenwicklung zu nehmen. Im Falle von Elektrofahrzeugen gibt es in der Schweiz kantonal sehr unterschiedliche Vergünstigungen für Elektrofahrzeuge: Continue reading “Wo man Subventionen für den Tesla bekommt”